Bewertung:

Die Rezensionen zeichnen ein gemischtes Bild von Christopher Merrills Buch über das ehemalige Jugoslawien. Sie heben die aufschlussreiche Erforschung der Kulturgeschichte hervor, kritisieren aber auch faktische Ungenauigkeiten und mangelnden Tiefgang.
Vorteile:Die Leser schätzen das Buch für seine nützlichen Einblicke in die Kulturgeschichte und die emotionale Landschaft des ehemaligen Jugoslawiens, die Antworten auf Fragen zu seinen Konflikten und menschlichen Erfahrungen geben, die in traditionellen historischen Darstellungen oft übersehen werden. Es bietet eine menschlichere Perspektive im Vergleich zu distanzierteren Darstellungen.
Nachteile:Kritiker weisen darauf hin, dass das Buch voller sachlicher Fehler, Ungenauigkeiten und irreführender historischer Interpretationen ist, und vergleichen es ungünstig mit anderen Werken zu diesem Thema. Einige Rezensenten bezeichnen es als oberflächlich und vergleichen den Autor mit „amerikanischen Kriegstouristen“, denen ein tiefes Verständnis der Region fehlt.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Only the Nails Remain: Scenes from the Balkan Wars
Nur die Nägel bleiben übrig: Scenes from the Balkan Wars (Szenen aus den Balkankriegen) ist eine Chronik der zehn Kriegsreisen des Dichters und Kritikers Christopher Merrill auf den Balkan in den Jahren 1992 bis 1996.
Diese wunderschön geschriebene und persönliche Erzählung ist zugleich ein Reisebericht, eine Kriegsreportage und eine Biografie der belagerten Phantasie. Sie nimmt den Leser mit auf die Reisen des Autors in alle Provinzen und Republiken des ehemaligen Jugoslawiens - Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Serbien, Slowenien und Vojvodina - sowie nach Albanien, Österreich, Bulgarien, Griechenland, Ungarn, Italien und in die Türkei.
Seine Reisen bilden die narrative Struktur für eine Untersuchung der Rolle und Verantwortung von Intellektuellen in einem entscheidenden historischen Moment, von denen viele entweder den Krieg mit angezettelt haben oder beredtes Zeugnis von seinem Gemetzel ablegten. Was dieses Buch - das erste nicht-literarische Werk über den Konflikt - von anderen Sammlungen von Reportagen, politischen Analysen und Polemiken unterscheidet, ist sein Bemühen, die Textur bestimmter Orte inmitten dramatischer Veränderungen einzufangen - die Geräusche, Anblicke und Gerüche, die Geschichten und Beobachtungen von Opfern und Tätern gleichermaßen, die Kultur des Krieges. Dies ist eine literarische Meditation über den Krieg, ein faszinierendes Porträt der Poesie, der Politik und der Menschen auf dem Balkan, das einen Einblick in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft dieser vom Krieg zerrissenen Länder bietet.
Hören Sie ein Interview mit dem Autor in NPR's Weekend All Things Considered, 20. Februar, 'Balkan Poets'.