Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Untersuchung architektonischer Fassaden von der Antike bis zur Moderne und erforscht die philosophischen Implikationen der Fassadengestaltung sowie den anhaltenden Konflikt zwischen Tradition und Moderne in der Architektur. Es bietet Einblicke in die Art und Weise, wie die zeitgenössische Architektur durch soziale, kulturelle und technologische Veränderungen beeinflusst wird.
Vorteile:Gründliche Untersuchung architektonischer Fassaden, aufschlussreiche zeitgenössische Kritik, relevant für aktuelle Architekturdiskussionen, Parallelen zu anderen bedeutenden Werken der Architektur, bietet eine philosophische Perspektive auf Design.
Nachteile:Nicht visuell orientiert, da es sich nicht um ein Bilderbuch handelt, kann für manche Leser zu textlastig sein, erfordert ein starkes Interesse an Architekturtheorie.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Surface Architecture
Eine Studie über die Oberfläche von Gebäuden, das wichtigste Instrument der Architektur zur Identitätsfindung und Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung.
Visuell spiegeln viele zeitgenössische Gebäude entweder ihre Produktionssysteme wider oder erinnern an frühere Stile und Motive. Diese Trennung zwischen Produktion und Repräsentation ist in gewisser Weise eine Erweiterung der Trennung zwischen Modernität und Tradition. In diesem Buch untersuchen David Leatherbarrow und Mohsen Mostafavi, wie sich das Design die Produktionsmethoden zunutze machen kann, so dass die Architektur weder unabhängig von der Technologie ist noch von ihr dominiert wird. Leatherbarrow und Mostafavi beginnen mit der theoretischen und praktischen Isolierung der Gebäudeoberfläche als Gegenstand der architektonischen Gestaltung. Die Autonomie der Oberfläche, die "freie Fassade", setzt eine Unterscheidung zwischen den strukturellen und nicht-strukturellen Elementen des Gebäudes, zwischen dem Rahmen und der Verkleidung voraus. Sobald die Haut des Gebäudes von seiner Struktur unabhängig wurde, konnte sie genauso gut wie ein Vorhang oder wie ein Kleidungsstück hängen. Im Mittelpunkt der Beziehung zwischen Struktur und Haut steht die architektonische Oberfläche. Um den Umgang mit dieser Oberfläche nachzuzeichnen, untersuchen die Autoren sowohl zeitgenössische Bauten als auch solche aus der jüngeren Vergangenheit. Zu den behandelten Architekten gehören Albert Kahn, Ludwig Mies van der Rohe, Alison und Peter Smithson, Alejandro de la Sota, Robert Venturi, Jacques Herzog und Pierre de Meuron.
Die Eigenschaften der Oberfläche eines Gebäudes - ob sie nun aus Beton, Metall, Glas oder anderen Materialien besteht - sind nicht nur oberflächlich; sie erzeugen die räumlichen Effekte, durch die Architektur kommuniziert. Durch seine Oberflächen erklärt ein Gebäude sowohl seine Autonomie als auch seine Beteiligung an seiner Umgebung.