
Public Opinion, Legitimacy and Tony Blair's War in Iraq
Nach der Veröffentlichung des Chilcot-Berichts wird in diesem Buch das Verhältnis zwischen der britischen öffentlichen Meinung und der Entscheidungsfindung der Regierung Blair im Vorfeld der Invasion des Irak im Jahr 2003 neu interpretiert. Es zeigt auf, wie die Regierung die Abstimmung im Parlament gewann und ihren Krieg durchsetzte, aber nie das Argument gewann, dass es das Richtige war, dies zu tun. Um zu verstehen, wie, warum und mit welchen Folgen Großbritannien in diese Lage geraten ist, muss man sowohl diesen speziellen Fall als auch die allgemeine Frage, wie demokratische Öffentlichkeiten außenpolitische Prozesse beeinflussen, besser verstehen.
Strong verfolgt einen innovativen konstruktivistischen Ansatz, um zu verstehen, wie öffentliche Akteure potenziell Einfluss auf die Außenpolitik nehmen können. Er betrachtet die Irak-Debatte als einen Wettbewerb um Legitimität zwischen aktiven öffentlichen Akteuren und gliedert sie in vier Elemente, die die Notwendigkeit, Rechtmäßigkeit und Moral des Krieges sowie die Autorität der Regierung betreffen. Das Buch enthält eine detaillierte empirische Darstellung der öffentlichen Debatte in Großbritannien vor der Invasion des Irak, die auf der rigorosen Auswertung von Tausenden von Primärquellen beruht. Dabei werden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden der Inhaltsanalyse eingesetzt, um die Form der Debatte zwischen Januar 2002 und März 2003 zu interpretieren.
Das Buch leistet auch einen Beitrag zur umfassenderen Literatur zur Analyse der Außenpolitik, indem es die innenpolitischen Aspekte der außenpolitischen Entscheidungsfindung und insbesondere den Einfluss der öffentlichen Meinung untersucht, die innenpolitischen strukturellen Determinanten der außenpolitischen Entscheidungsfindung betrachtet und die Ethik der außenpolitischen Entscheidungsfindung sowie die legitime Anwendung von Gewalt untersucht. Es ist von großem Nutzen für Studenten und Wissenschaftler, die sich mit der Analyse der Außenpolitik befassen, sowie für diejenigen, die sich für Legitimität in internationalen Konflikten, die britische Außenpolitik, den Irakkrieg und die Rolle der öffentlichen Meinung in Konfliktsituationen interessieren.