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Publics and Counterpublics
Öffentlichkeiten und Gegenöffentlichkeiten dreht sich um eine zentrale Frage: Was ist eine Öffentlichkeit? Die Idee der Öffentlichkeit ist eine kulturelle Form, eine Art praktische Fiktion, die in der modernen Welt in einer Weise präsent ist, die sich von anderen oder früheren Gesellschaften stark unterscheidet. Wie die Idee der Rechte, der Nationen oder der Märkte kann sie heute universell erscheinen. Aber das war nicht immer so. Öffentlichkeiten existieren nur aufgrund ihrer Vorstellung. Sie sind eine Art Fiktion, die Leben angenommen hat, und zwar ein sehr starkes Leben.
Öffentlichkeiten haben als Form einige reguläre Eigenschaften, die sich stark auf die Art und Weise auswirken, wie unsere soziale Welt Gestalt annimmt; aber ein Großteil des modernen Lebens besteht aus Kämpfen über das Wesen von Öffentlichkeiten und ihre Wechselbeziehungen. Die Idee der Öffentlichkeit ist mehrdeutig und sogar widersprüchlich. In dem Maße, wie er auf neue Kontexte und Medien, neue Politiken und Rhetoriken ausgedehnt wird, verändert sich seine Bedeutung in einer Weise, die wir noch kaum zu schätzen gelernt haben.
Durch die Kombination von historischer Analyse, theoretischer Reflexion und ausführlichen Fallstudien zeigt Publics and Counterpublics, wie die Idee der Öffentlichkeit als formales Mittel in der modernen Kultur funktioniert, und zeichnet ihre Implikationen für das heutige Leben nach. Michael Warner bietet eine revisionistische Darstellung an der Kreuzung zweier intellektueller Traditionen, mit denen er in Verbindung gebracht wird: der Theorie der öffentlichen Sphäre und der Queer-Theorie. Für die Theorie der öffentlichen Sphäre bedeutet dieses Buch eine neue Betonung der kulturellen Formen und einen neuen Fokus auf die Dynamik von Gegenöffentlichkeiten. Für die Queer-Theorie bietet es eine neue Sichtweise darauf, wie die Queer-Kultur (neben anderen Beispielen) von der Gegenöffentlichkeit geprägt wird.
-- „Magill's Literary Annual“.