
Oil Fictions
Öl durchdringt wie andere fossile Brennstoffe jeden Aspekt der menschlichen Existenz. Dennoch wurde es von der Kulturkritik weitgehend ignoriert, insbesondere im Kontext des globalen Südens. In dem Bestreben, nicht nur die Allgegenwärtigkeit des Erdöls in Gesellschaft und Kultur, sondern auch seine Macht sichtbar zu machen, setzt Oil Fictions eine kritische Intervention in Gang, die sich mit den breiteren Zielen der Energie-Humanwissenschaften deckt.
Bei der Untersuchung von Literatur und Film über Erdöl als Genre der Weltliteratur konzentriert sich Oil Fictions auf die Allgegenwärtigkeit von Erdöl sowie auf die kulturelle Reaktion auf Erdöl in postkolonialen Staaten. Die Kapitel befassen sich mit afrikanischen, südamerikanischen, südasiatischen, iranischen und transnationalen Petrofictions und behandeln Themen wie die Beziehung zwischen Kolonialismus und der fossilen Brennstoffwirtschaft, Genderfragen im Thermozän und Diskussionen über Migration, prekäre Arbeit und die Petro-Diaspora. Diese einzigartige Untersuchung umfasst Zeugnisse der Begegnung mit dem Öl - in Form von Memoiren, Tagebüchern und Interviews - aus einem vielfältigen geopolitischen Netz, das vom Perm-Becken bis zum Persischen Golf reicht.
Durch die konzentrierte und nachhaltige Auseinandersetzung mit nicht-westlichen literarischen Reaktionen auf Erdöl beleuchtet dieses bahnbrechende Buch die transnationalen Dimensionen des Diskurses über Öl. Es richtet sich an Wissenschaftler und Studenten, die in den Bereichen Literatur- und Wissenschaftsforschung, Energiewissenschaften, Ökokritik, Petrokritik, Umweltwissenschaften und Anthropozän-Studien arbeiten.
Neben den Herausgebern haben Henry Obi Ajumeze, Rebecca Babcock, Ashley Dawson, Sharae Deckard, Scott DeVries, Kristen Figgins, Amitav Ghosh, Corbin Hiday, Helen Kapstein, Micheal Angelo Rumore, Simon Ryle, Sheena Stief, Imre Szeman, Maya Vinai und Wendy W. Walters zu diesem Band beigetragen.