
Oils and Fats as Raw Materials for Industry
Pflanzenöle sind Triester, die durch Hydrolyse Fettsäuren und Glycerin ergeben. Pflanzenöle selbst oder ihre nach der Hydrolyse gewonnenen Fettsäuren können als Rohstoff für verschiedene Industriezweige genutzt werden.
Fettsäuren reagieren aufgrund ihrer aktiven Carbonsäuregruppe leicht mit Alkoholen, Säuren und Aminen und ergeben Produkte mit Ester- und Amidbindungen. Darüber hinaus verleihen die langen Alkylketten den Produkten Hydrophobie, so dass sie in verschiedenen industriellen Anwendungen eingesetzt werden können. Darüber hinaus werden diese Fettsäuren zur Herstellung verschiedener zyklischer Verbindungen mit Heteroatomen wie Imidazoline und Ammoniumquats verwendet.
Öle und Fette können als Rohstoffe in vielen Industriezweigen eingesetzt werden, u. a. in der Lebensmittel- und Landwirtschaft, als Tenside in Waschmitteln und Kosmetika sowie in Arzneimitteln.
Darüber hinaus eignen sich ungesättigte Pflanzenöle auch zur Bildung von Epoxiden und sind daher für die Herstellung von Farben und Klebstoffen wichtig. Die begrenzten Vorkommen von Petrochemikalien und ihre schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt begünstigen auch die Verwendung von natürlich vorkommenden Ölen und Fetten als Biodiesel nach einer gewissen chemischen Modifizierung. Darüber hinaus stößt eine große Vielfalt an nicht essbaren Ölen, die aus leicht anbaubaren Pflanzenarten gewonnen werden können, auf großes Interesse bei den Forschern, da sie nicht nur kosteneffiziente Produkte liefern, sondern sich auch als Substrat zur Förderung einer nachhaltigen Forschung eignen.
In diesem Buch behandeln die Herausgeber alle möglichen industriellen Anwendungen von Produkten, die aus essbaren und nicht essbaren Pflanzenölen hergestellt werden. Pflanzenöle sind kein neues Forschungsgebiet, obwohl sie als immergrünes oder langlebiges Thema gelten, da der Großteil der Forschung in der synthetischen Chemie an Pflanzenölen durchgeführt wurde.