
Olivi's Peaceable Kingdom
Jeder, der etwas über Petrus Iohannis Olivi weiß, weiß, dass sein Apokalypse-Kommentar zensiert wurde.
Doch die Meinungen über diese Verurteilung gehen auseinander. Die grundlegenden Fakten sind klar. Nach Olivis Tod im Jahr 1298 wurden seine Schriften vom Franziskanerorden unterdrückt, doch sein Grab in Narbonne wurde zu einem so beliebten Wallfahrtsort, dass im zweiten Jahrzehnt des vierzehnten Jahrhunderts die Menschenmassen mit denen der Porziuncula in Assisi konkurrierten. Im Jahr 1318 wurde Olivis Leichnam unauffällig exhumiert und an einen unbekannten Ort gebracht.
Die Angriffe auf Olivi konzentrierten sich nun auf diesen Offenbarungskommentar, und das aus gutem Grund. Die Geistlichen fanden ihn zunehmend relevant für ihre Situation. Bereits 1318 hatte Johannes eine Untersuchung angeordnet, die 1319 in den Bericht einer achtköpfigen Kommission mündete. Anschließend legte er einzelne Passagen aus Oivis Kommentar einzelnen Theologen vor, bevor er ihn 1326 selbst verurteilte.
Das sind die Fakten. In diesem Buch überdenkt David Burr ihre Bedeutung.