Bewertung:

Das Buch „One Hundred Days of Rain“ von Carellin Brooks ist eine komplexe Geschichte über die emotionale Reise einer Frau nach einer Trennung, die vor dem Hintergrund des häufigen Regens in Vancouver spielt. Der Roman wird für seine lyrische Prosa und lebendigen Beschreibungen gelobt, obwohl er wegen seiner Langweiligkeit und Vorhersehbarkeit kritisiert wird.
Vorteile:Die Prosa ist elegant, reichhaltig und voller lebendiger Bilder, mit viel Liebe zum Detail. Brooks' Fähigkeit, Regen und seine metaphorische Bedeutung zu beschreiben, ist ein Höhepunkt. Das Buch wird wegen seiner literarischen Kunstfertigkeit und emotionalen Tiefe geschätzt.
Nachteile:Die Erzählung kann ermüdend und vorhersehbar sein, was dazu führt, dass es dem Leser schwer fällt, sich mit dem Protagonisten zu identifizieren. Der detaillierte Fokus auf Kleinigkeiten lenkt vom emotionalen Engagement ab, und die Darstellung der Figuren kann eindimensional oder übermäßig viktimisiert wirken.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Hat sie am Anfang gesagt, dass es jeden Tag regnet? Sie hat sich geirrt. Sie hat sich falsch ausgedrückt. Sie meinte es nicht.... Nein. Es hat nicht jeden Tag geregnet. Aber es regnete hundert Tage lang, in jenem Jahr, und das war genug - mehr als genug, sogar.
In eindringlicher und kristallklarer Prosa schildert Carellin Brooks in Hundert Tage Regen die Begegnungen einer namenlosen Erzählerin mit dem alltäglichsten aller Themen: Regen. Die Erzählerin trauert um ihre jüngste katastrophale Trennung und muss ihr Leben von Grund auf neu aufbauen. Jeden Tag, wenn sie aufwacht und den Himmel und die Straßen von Vancouver sieht, bemerkt die Erzählerin, dass der Regen, der so unveränderlich scheint, in Wirklichkeit kaleidoskopisch ist. Auch ihre melancholische Stimmung unterliegt subtilen Variationen, die mal ein Echo, mal einen Kontrast zu ihrer Umgebung darstellen. Zwischen den beiden Polen Wetter und Stimmung gefangen, ist die Erzählerin nicht allein: Ob sie mit ihrem kleinen Kind im Bus fährt, eine Mietwohnung sucht oder nur die Kosten für ein karges Mittagessen ausrechnet, die Welt drängt sich immer wieder auf, als Trost und als Qual zugleich.
In elliptischer Prosa, die an Elizabeth Smarts beliebten Roman By Grand Central Station I Sat Down and Wept erinnert, legt One Hundred Days of Rain das Innenleben eines Lebens offen, das aus den Fugen geraten ist. Die Leser werden sich auf Brooks' poetischen und spielerischen Zwang einlassen, der sich Kapitel für Kapitel entfaltet, wobei die zwanghafte Katalogisierung der Wechselfälle des Regens durch die Erzählerin eine Art stille Meditation bildet: eine Anerkennung des fortwährenden Gewichts der Traurigkeit, ihrer Beschaffenheit und ihrer Zusammensetzung - nicht nur des emotionalen Gewichts, sondern auch des Gewichts all der dummen kleinen Dinge, mit denen ein Mensch zu tun hat, wenn er sein Leben wieder aufbaut.