Bewertung:

Das Buch „Onitsha“ von JMG LeClézio beschreibt die Reise eines kleinen Jungen namens Fintan, der mit seiner Mutter nach Nigeria reist, um seinen Vater zu treffen. Vor dem Hintergrund der Kolonialherrschaft schildert die Erzählung die Erfahrungen des Jungen und die Lebenswirklichkeit in Onitsha. Der Text wird für seine poetische Qualität und die eindrucksvolle Darstellung der kulturellen und historischen Landschaft gelobt, aber die Meinungen der Leser über die Charakterisierung und das Tempo gehen auseinander.
Vorteile:Der Schreibstil wird als gut ausgearbeitet und poetisch beschrieben und bietet eine fesselnde und anschauliche Darstellung des kolonialen Nigerias. Viele Leser fanden die Geschichte interessant und mochten die Verbindung zwischen Fintans Erfahrungen und den historischen Ereignissen. Das Buch wird auch als ein bedeutendes literarisches Werk angesehen, das die Themen Kindheit, Kolonialismus und kulturelle Identität beleuchtet.
Nachteile:Einige Leser empfanden das Tempo des Romans als zu langsam und die Charakterisierung der Kolonialfiguren als zu wenig tiefgründig. In einigen Rezensionen wurde erwähnt, dass der Roman die Erwartungen, die sie aufgrund seiner Thematik hatten, nicht vollständig erfüllt hat. Darüber hinaus gab es Kommentare zu Lieferproblemen und Sprachpräferenzen, wobei einige Nutzer fälschlicherweise eine englische statt einer französischen Version erhielten.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Onitsha erzählt die Geschichte von Fintan, einem Jugendlichen, der 1948 mit seiner italienischen Mutter nach Afrika reist, um zu seinem englischen Vater zu ziehen, den er nie kennen gelernt hat. Zunächst ist Fintan von der exotischen Welt, die er in Onitsha, einer pulsierenden Stadt am Ostufer des Niger, entdeckt, begeistert.
Doch nach und nach erkennt er die Intoleranz und Brutalität des kolonialen Systems. Seine jugendliche Sichtweise verleiht dem Roman eine bemerkenswert direkte, entsetzte Perspektive auf Rassismus und Kolonialismus. In den Worten der Übersetzerin Alison Anderson ist Onitsha bemerkenswert für seine „fast mythologische Beschwörung der lokalen Geschichte und des Glaubens“.
Es ist voller Atmosphäre - Bilder, Geräusche, Gerüche - und manchmal scheinen die Sätze des Autors mit der träumerischen Trägheit des Flusses selbst zu fließen. Aber J.
M. G.
Le Cl zio „lässt uns nie die harte Realität des Lebens und die anschließende Tragödie des Krieges vergessen.“ Onitsha ist ein erschreckender Bericht - und eine Anklage - gegen den Kolonialismus, aber auch ein Werk mit klarer, unverblümter Prosa, das sowohl das koloniale Nigeria als auch die wachsende Empörung eines jungen Mannes gekonnt darstellt.