Bewertung:

Das Buch ist ein fesselnder Bericht über die Migration kubanischer Kinder in die Vereinigten Staaten in den frühen 1960er Jahren und konzentriert sich auf die Operation Pedro Pan. Es kombiniert gründliche Recherchen mit fesselnden Erzählungen, um eine bedeutende Lücke im Verständnis der US-Einwanderungspolitik und der Kinderfürsorge zu schließen.
Vorteile:⬤ Fesselnde und gut geschriebene Erzählung
⬤ gründliche Recherche
⬤ liefert bisher unveröffentlichte Informationen
⬤ füllt eine Lücke in der Geschichte
⬤ fesselnde Einzelgeschichten
⬤ lehrreich und filmisch
⬤ sehr empfehlenswert für Leser.
Einige Ungenauigkeiten wurden von Personen, die direkt an dem Programm beteiligt waren, bemängelt; nicht alle Aspekte mögen bei jedem Leser auf Resonanz stoßen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Operation Pedro Pan: The Migration of Unaccompanied Children from Castro's Cuba
Zu Beginn schien der Vorschlag bescheiden: zweihundert unbegleitete kubanische Kinder sollten nach Miami gebracht werden, um sie vor dem Kommunismus zu retten. Die Zeit, in der sie von ihren Eltern getrennt sein würden, würde nur kurz sein, nämlich nur so lange, bis Fidel Castro durch US-Gewalt, kubanische konterrevolutionäre Taktiken oder eine Kombination aus beidem von der Macht gestürzt würde. Die Familien würden innerhalb weniger Monate wieder zusammengeführt werden. Der Plan wurde ausgeheckt, und er funktionierte - bis er sich zu etwas so Unhandlichem ausweitete, dass innerhalb von zwei Jahren aus dem bescheidenen Vorschlag die damals größte Migration von unbegleiteten Minderjährigen in die Vereinigten Staaten wurde.
Operation Pedro Pan untersucht das von der katholischen Diözese Miami, Bundes- und Landesbehörden, Kinderfürsorgeeinrichtungen und Anti-Castro-Kubanern geförderte Vorhaben, während des Kalten Krieges mehr als 14.000 unbegleitete Kinder in die Vereinigten Staaten zu bringen. Operation Pedro Pan war der umgangssprachliche Name für das Programm für unbegleitete kubanische Kinder, das im Februar 1961 mit Unterstützung der Regierung begann. Kinder ohne unmittelbare familiäre Unterstützung in den Vereinigten Staaten - etwa 8.300 Minderjährige - erhielten Gruppen- und Pflegebetreuung durch das Katholische Wohlfahrtsbüro und andere religiöse, staatliche und nichtstaatliche Organisationen, während die jungen Leute über das ganze Land verstreut wurden.
Anhand von persönlichen Interviews und neu aufgetauchten Informationen vermittelt die Operation Pedro Pan ein tieferes Verständnis dafür, wie und warum das Programm entwickelt wurde. John A. Gronbeck-Tedesco zeigt, wie die scheinbar banalen Bedingungen des täglichen Lebens Zivilisten plötzlich aus ihren Routinen von Arbeit, Kirche und Schule herausreißen und sie in den Mittelpunkt der Geschichte rücken können. Die von Pedro Pans erzählten Geschichten sind voller Schrecken und Widerstandskraft und tragen zu einem Flüchtlingsgedächtnis bei, das noch heute die kubanisch-amerikanische Politik und Identität prägt.