
Casualties of Causality
Dieses Buch bietet eine Kritik des gegenwärtigen Status des Kausalitätskonzepts in den Sozialwissenschaften. Das "Kausalitätssyndrom" besteht aus der Überzeugung, dass Kausalstudien wichtiger sind als andere Studien, einer engen Definition von Kausalität und Faustregeln für die Aufstellung von Kausalaussagen. Das Buch argumentiert, dass die derzeitige Dominanz dieses Syndroms erhebliche Nachteile hat und eine Herausforderung für die Sozialwissenschaft darstellt. Das Buch seziert die vielen miteinander verbundenen Ideen, die diesem Syndrom zugrunde liegen, und bietet eine intellektuelle Heimat für fortgeschrittene Studenten, Forscher und andere, die über die derzeitige Dominanz des Kausalitätssyndroms besorgt sind.
In dem Buch wird kritisch diskutiert, ob "Kausalität" die zentrale Stellung in der Sozialwissenschaft verdient, die ihre Befürworter anstreben. Der Text zeigt, wie methodologische Regeln über Kausalschlüsse verwendet werden, um Kausalstudien vor Kritik zu schützen, selbst in Situationen, in denen diese Regeln nicht befolgt werden. Es wird argumentiert, dass die Institutionalisierung dieser Regeln als Symbole für eine gute und vertrauenswürdige Sozialwissenschaft höchst problematisch ist und einen hohen Preis hat. Eines der Opfer der Kausalität ist, dass es weniger Motivation gibt, komplexe und dringende gesellschaftliche Probleme zu untersuchen, die sich nicht für kausale Studiendesigns eignen.
Die Abschnitte sind kurz. Die Argumentation entfaltet sich in einer lebendigen, engagierten Form mit Beispielen aus vielen Bereichen, darunter Public Health, Evaluation und Organisationsstudien. Die Fallbeispiele umfassen sowohl klassische Experimente als auch zeitgenössische Forschung, z. B. Studien über die Wirksamkeit von Beschränkungen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus.