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Orientalism and War
Der Orientalismus ist ein Wahrheitssystem, das sich vorstellt, dass die Welt sinnvollerweise durch eine Unterscheidung zwischen "Westen" und "Osten" seit den griechischen und persischen Kriegen verstanden werden kann. Es geht auch um eine institutionalisierte Gemeinschaft von Experten, die diese Welt des Ostens und des Westens mit Autorität vertreten, wie zum Beispiel in den Medien und politischen Diskussionen über die islamischen Quellen des Terrorismus.
Die Beiträge in diesem Band, der unter anderem Kapitel von Bruce Cumings, Susan Jeffords und John Mowitt enthält, untersuchen drei Dimensionen der Beziehungen zwischen Orientalismus und Krieg. Die erste betrifft die Darstellungen des "Selbst" und des "Anderen", die die Beteiligung des Orientalismus am Krieg kennzeichnen und die zum Beispiel die Medienberichterstattung über den Krieg gegen den Terror durchdringen. Zweitens geht es um die Art und Weise, in der der Krieg Orientalismen hervorbringt.
In und durch gewaltsame Konflikte werden verschiedene westliche und östliche Identitäten definiert und als selbstverständlich angesehen. Drittens geht es um das umgekehrte Verhältnis: wie Orientalismen zu Kriegshandlungen führen.
Durch die Neudefinition von Politik und Identitäten in einer Weise, die einen Westen erfordert, der Ordnung in einen instabilen, gewalttätigen Osten bringt, ist der Orientalismus ein Produkt des Krieges. Patrick Porter schließt den Band mit einem Nachwort über die in diesen Beiträgen untersuchten Themen und Fragen für weitere Überlegungen ab.