Orlando von Sally Potter ist ein zeitübergreifender Film, der die Hauptfigur durch fast vierhundert Jahre britischer Geschichte begleitet. Orlando beginnt sein Leben als junger Mann in den 1600er Jahren und wird in der Mitte des Films zu einer Frau in den 1800er Jahren.
Handlung, Produktion und Darbietung haben dazu beigetragen, dass der Film zu einem Prüfstein für Tilda Swintons ätherische und geschlechtsverändernde Art geworden ist. Orlando, eine russisch-französisch-niederländisch-amerikanisch-italienisch-britische Koproduktion, wurde bei seinem Erscheinen 1992 als ein monumentales Werk des internationalen Arthouse-Kinos gefeiert. Manche sahen in Potters Film, der ein Werk der rücksichtslosen und genialen Adaption ist, eine Abkehr vom lesbischen Inhalt von Virginia Woolfs Roman.
Russell Sheaffer argumentiert anhand einer detaillierten Analyse der Drehbuchentwürfe und der mehr als drei Jahrzehnte währenden Rezeption, dass sich der Film zwar von einer direkten Auseinandersetzung mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen entfernt, dass aber Orlandos Artikulationen von Verkörperung, Begehren und Zeit den Film in den Jahren seit seiner Veröffentlichung immer queerer gemacht haben. Anhand der Adaptionstheorie und der Gender Studies zeichnet dieses Buch akribisch den Wandel vom lesbisch-feministischen Text zum queeren Filmklassiker nach und argumentiert, dass der Film ebenso sehr eine Adaption von Woolfs A Room of One's Own ist wie der gleichnamige Roman.
| ISBN: | 9780228014607 |
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| Sprache: | Englisch |
| Einband: | Taschenbuch |
| Erscheinungsjahr: | 2022 |
| Seitenzahl: | 160 |
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