
Das Buch Oscura sal ist ein Werk, dessen Verse in den unzeitgemäßen Wellen des Meeres verankert sind, die Figur des Vaters, der kommt und geht, seine Wut an den Ufern der Küste entfesselt, die Mutter. Der Dichter Ulber Snchez erinnert uns daran, dass jeder Ertrunkene ein Migrant ist und dass jeder Migrant ein Abwesender ist, man migriert auf viele Arten, das Ertrinken im Alkohol und sein ständiges Scharren nach der Mutter ist eine davon. Das vorliegende Buch entspricht dem zweiten Teil einer Trilogie, die mit Como Msica de Mahler moran las tristuras de la infancia begann, es sind Zeugnisgedichte, eine Kartographie der Riffe, in denen die Poesie gedeiht, ein dunkler Fleck, der den Weg zur Rückkehr nach Hause signalisiert.
Aus jedem Körper tropft das Meer, die Zeit kristallisiert das Salz in der Erinnerung der Kinder. In Oscura sal (Dunkles Salz) gibt es einen Zyklus poetischer Stimmen, die sich um die Verlassenheit herum verwandeln, wo der Sohn des Dichters, der jetzt Vater ist, den Schmerz mit dem Kunstgriff des Wortes benennt, um ihn zu heilen. Ulbers Poesie ist wie Salz, man nimmt es in den Mund, um den Schmerz zu heilen, es ist notwendig, weil es die Zeit erleichtert.
HUBERT MATIWA