
Austrian Studies Vol. 29: Uncanny Valleys: Austrian Literature and Film in the New Millennium
Die österreichische Kulturproduktion nach 1945 ist seit jeher von unangenehmen Wahrheiten geprägt.
Das gespannte Verhältnis des Nachkriegsösterreichs zur eigenen Geschichte und die kollektive Verleugnung der Verantwortung für die nationalsozialistischen Verbrechen prägten einen kulturellen Diskurs, der zwischen apologetischen oder extrem wertenden Standpunkten polarisiert war (Fliedl 1998). Um die Jahrtausendwende begann die Forschung jedoch, in der stetig wachsenden Zahl von Phänomenen und Artefakten Alternativen zu erkennen, die den unheimlichen Kern einer dialektischen, integrativen Annäherung an die schwierige Geschichte Österreichs akzeptieren (W.
G. Sebald 1991).