Bewertung:

Die Biografie von John Entwistle, dem Bassisten von The Who, bietet einen gemischten Überblick über sein Leben. Sie beschreibt seine Bedeutung für die Rockmusik, geht aber auch auf seine tragischen persönlichen Kämpfe ein. Die Erzählung wird durch Anekdoten von Freunden und Familienmitgliedern bereichert, aber es fehlt an musikalischer Analyse und Tiefe hinsichtlich seines Spielstils. Die Qualität des Textes schwankt: Einige Rezensenten loben seine Gründlichkeit, andere kritisieren ihn als langweilig oder wenig aufschlussreich.
Vorteile:⬤ Gut recherchierter und detaillierter Bericht
⬤ bietet eine andere Perspektive auf John Entwistles Leben
⬤ ergänzt andere Biografien der Who-Mitglieder
⬤ enthält interessante Anekdoten und Einblicke von Freunden und Familie
⬤ unverzichtbar für Who-Fans, die ihre Sammlung vervollständigen wollen.
⬤ Es fehlt an Tiefe bei der Erörterung von Entwistles musikalischen Talenten und seinem einzigartigen Spielstil
⬤ einige fanden die Erzählung langsam und wenig aufregend
⬤ verlässt sich stark auf Zitate aus Biografien anderer Mitglieder
⬤ enthält sachliche Fehler und Ungereimtheiten
⬤ einige Leser waren der Meinung, dass es eine eindimensionale Sicht auf Entwistle bietet.
(basierend auf 33 Leserbewertungen)
Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass in Bezug auf Rockbands die Beatles, die Rolling Stones und die Who das Jahr Null repräsentieren; der Anfang aller Dinge, alles bahnbrechend. Aus diesem Grund ist John Entwistle - der geliebte Bassist der Who - auch ohne Frage eine der dreizehn wichtigsten und einflussreichsten Figuren in den Annalen des Rock. Ganz nebenbei gehört er auch zu den wenigen, die noch seltener sind, weil er ein so faszinierender, fesselnder und herrlich überdimensioniert wirkender Charakter ist. Doch im Gegensatz zu seinen zwölf Pionierkollegen war Entwistle bisher noch nicht Gegenstand einer größeren Biografie. Wahrscheinlich lag das daran, dass niemand Zugang zu ihm selbst finden konnte: Das in vielerlei Hinsicht rätselhafte Vermächtnis von Entwistle wurde von seiner überlebenden Familie sorgfältig gehütet. Mit der vollen Unterstützung der Entwistle-Familie wird The Ox dieses Versäumnis korrigieren und dabei ein längst überfälliges Licht auf eine der größten und einflussreichsten Figuren der Rockgeschichte werfen.
Auf der Grundlage seiner Tagebücher (aus denen ausgiebig zitiert wird), einer unvollendeten Autobiografie, die er vor seinem Tod begonnen hatte, und Interviews mit seiner Familie und seinen Freunden wird The Ox den Lesern einen noch nie dagewesenen Einblick in die beiden sehr unterschiedlichen Pole von John Entwistle geben. Auf der einen Seite war er der leibhaftige Rockstar, überlebensgroß, bis zum Äußersten selbstverliebt, und das mit Stolz und fast trotzig. Er war verschwenderisch mit seinem Geld, verschiffte zwei amerikanische Oldtimer über den Atlantik, ohne auch nur einen Führerschein zu besitzen, baute in jedes Haus, das er besaß, immer größere und prunkvollere Bars ein und legte eine außergewöhnliche Sammlung von Besitztümern an, von Spinnentieren, Rüstungen und Waffen bis hin zu seinen patentierten Kabinen mit kubanischen Absätzen. Doch hinter all dem Ruhm und Trubel war er auch ein Mann mit einfachem Geschmack und traditionellen Ansichten. Er war ein hingebungsvoller Ehemann und Vater, der nichts mehr liebte, als nach dem Aufwachen ein komplettes englisches Frühstück oder ein Abendessen mit Fisch, Chips und einem Pint in seinem örtlichen Pub zu genießen.
Nach seinem frühen Tod wurden viele dieser Geschichten in den Erinnerungen seiner Familie, seiner Freunde und seiner Liebsten verborgen, aber jetzt stellt uns das Ox zum ersten Mal den Mann hinter dem Mythos vor - den kultigen und unnachahmlichen John Entwistle.