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Der christliche Dispensationalismus, die Taiping-Revolution, die Cargo-Kulte in Ozeanien, der Baha'i-Glaube und die Rael-Bewegung scheinen wenig gemeinsam zu haben. Was sie jedoch gemeinsam haben, ist eine tausendjährige Orientierung - die kühne menschliche Hoffnung auf eine kollektive Erlösung, die himmlisch oder irdisch oder beides sein kann. Obwohl viele Religionen an eine persönliche Erlösung glauben, ist der tausendjährige Glaube durch die Erwartung gekennzeichnet, dass die Erlösung für eine ganze Gruppe durch einen übermenschlichen Vermittler mit oder ohne menschliche Mitarbeit erreicht wird. Das Oxford Handbook of Millennialism bietet den Lesern einen detaillierten Einblick in die theoretischen Grundlagen der Millenniumsforschung und ihre zahlreichen Erscheinungsformen in Geschichte und Kultur.
Der Begriff "Millennialismus" stammt zwar aus dem Christentum, ist aber eine Kategorie, die zur Untersuchung religiöser Ausdrucksformen in verschiedenen Kulturen, religiösen Traditionen und historischen Epochen verwendet wird. Manchmal werden tausendjährige Erwartungen auf friedliche Weise ausgedrückt. In anderen Fällen werden Millennialisten in Gewalt verwickelt.
The Oxford Handbook of Millennialism beginnt mit einem Abschnitt, der vier Haupttypen des Millennialismus untersucht. In den Kapiteln des nächsten Abschnitts werden Schlüsselthemen wie charismatische Führung, Verwendung der Heiligen Schrift, Versagen der Propheten, Geschlechterrollen, Kinder, Spannungen mit der Gesellschaft und Gewalt untersucht. Der Rest des Buches befasst sich mit dem Millennialismus an den verschiedensten Orten und zu den unterschiedlichsten Zeiten, von den Bewegungen des Alten Orients bis zu den apokalyptischen und New-Age-Bewegungen der Gegenwart, einschließlich der Rolle, die der Millennialismus in nationalen und internationalen Konflikten spielt. Dieses Handbuch ist ein wertvolles Hilfsmittel für Religionswissenschaftler, Soziologen, Psychologen, Historiker und Anhänger neuer religiöser Bewegungen.