Bewertung:

Die Rezensionen zu „The Oxford Handbook of The History of Mathematics“ zeigen eine polarisierte Sichtweise, die sich auf die Abweichung von den traditionellen Erwartungen an die Literatur zur Geschichte der Mathematik konzentriert. Während einige Rezensenten die frischen Perspektiven und die wissenschaftliche Tiefe des Buches schätzen, kritisieren andere, dass es an grundlegenden Inhalten mangelt und damit die Zielgruppe verprellt.
Vorteile:⬤ Bietet neue Einblicke und Perspektiven auf die Geschichte der Mathematik
⬤ Artikel stellen traditionelle Ansichten in Frage
⬤ geeignet für fortgeschrittene Forscher, die sich für spezielle Themen interessieren.
⬤ Nicht geeignet für allgemeine Leser oder diejenigen, die fundierte historische Inhalte suchen
⬤ mangelnde Abdeckung von Schlüsselthemen wie der Infinitesimalrechnung
⬤ gilt als vergesslich gegenüber der traditionellen Geschichtsschreibung und konzentriert sich stattdessen auf esoterische Themen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Dieses Handbuch untersucht die Geschichte der Mathematik anhand einer Reihe von Themen, die neue Fragen darüber aufwerfen, was Mathematik war und was es bedeutet hat, sie zu praktizieren. Es befasst sich mit der Frage, wer Mathematik schafft, wer sie nutzt und wie.
Ein breiteres Verständnis der mathematischen Praktiker führt natürlich zu einer neuen Wertschätzung dessen, was als historische Quelle gilt. Materielle und mündliche Zeugnisse werden ebenso herangezogen wie eine ungewöhnliche Reihe von Textquellen. Darüber hinaus ist die Art und Weise, wie sich Menschen ausgedrückt haben, historisch ebenso bedeutsam wie der Inhalt der von ihnen produzierten Mathematik.
Die Mathematik ist keine feste und unveränderliche Größe. Neue Fragen, Kontexte und Anwendungen beeinflussen, was als produktive Denkweise gilt.
Da die Geschichte der Mathematik in konstruktiver Weise mit anderen Methoden der Vergangenheitsforschung interagieren sollte, kommen die Autoren dieses Buches aus den verschiedensten Bereichen der Anthropologie, Archäologie, Kunstgeschichte, Philosophie und Literatur sowie aus der traditionellen Geschichte der Mathematik. Die sechsunddreißig in sich abgeschlossenen, facettenreichen Kapitel, die jeweils von einem Spezialisten verfasst wurden, sind unter drei Hauptüberschriften angeordnet: "Geografien und Kulturen", "Völker und Praktiken" sowie "Interaktionen und Interpretationen". Gemeinsam behandeln sie die Mathematik von 5000 Jahren, ohne jedoch die letzten drei Jahrhunderte zu bevorzugen, und eine beeindruckende Bandbreite von Zeiträumen und Orten mit vielen Querverweisen zwischen den Kapiteln.
Die wichtigsten mathematischen Kulturen Nordamerikas, Europas, des Nahen Ostens, Indiens und Chinas sind hier ebenso vertreten wie Gebiete, die in der Mainstream-Mathematikgeschichte nicht oft behandelt werden, wie Russland, der Balkan, Vietnam und Südamerika. Dieses Handbuch wird ein unverzichtbares Nachschlagewerk für Hochschulabsolventen und Forscher in der Mathematik, Wissenschaftshistoriker und allgemeine Historiker sein.