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Pakistan: A New History
Wenn Pakistan all das bewahren will, was an seinem Land gut ist - die Großzügigkeit und Gastfreundschaft seiner Menschen, die Dynamik seiner Jugend -, muss es sich dem Verfall seiner sozialen und politischen Institutionen stellen. Jenseits einfacher Schlagzeilen werden in diesem Band die wichtigsten Wendepunkte und Trends der pakistanischen Geschichte der letzten sechs Jahrzehnte beleuchtet.
Im Mittelpunkt stehen dabei die zunehmende Verankerung der pakistanischen Armee in den politischen und wirtschaftlichen Arenen, die komplexe Rolle des Islam im öffentlichen Leben, die Spannungen zwischen zentralen und lokalen Identitäten und demokratischen Impulsen sowie die Auswirkungen geopolitischer Einflüsse auf die Innenpolitik und die Entwicklung des Landes. Während sich Ian Talbot in seiner Studie auf die zahlreichen Misserfolge Pakistans konzentriert - den Zusammenbruch einer stabilen Regierungsführung, den Rückgang der positiven politischen und wirtschaftlichen Entwicklung und vor allem das nicht erreichte Ziel, einen separaten muslimischen Staat zu schaffen -, bekräftigt sein Buch unmissverständlich das Potenzial des Landes für einen positiven Wiederaufschwung.
Diese Misserfolge waren nicht vorherbestimmt, argumentiert Talbot, und eine solche fatalistische Lesart wird der Komplexität der historischen Ereignisse, der einzelnen Akteure und der reichen Ressourcen des Staates nicht gerecht. Zwar räumt er ein, dass Pakistan noch immer vor schweren Krisen steht, doch macht Talbots einfühlsamer historischer Ansatz deutlich, dass es für Pakistan noch immer günstige Gelegenheiten gibt, bei denen der Staat die Chance hat, sich auf seine Prioritäten und Institutionen zu besinnen und die politische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit wiederherzustellen.