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Palestinian Women and Muslim Family Law in the Mandate Period
In diesem Band wirft Brownson ein neues Licht auf die Rolle der palästinensischen muslimischen Frauen vor den Scharia-Gerichten von der britischen Mandatszeit bis zur Gegenwart. Ihre umfangreichen Archivrecherchen zu von Ehefrauen angestrengten Unterhaltsklagen, Scheidungen und Sorgerechtsfällen vertiefen unser Verständnis der Stellung der Frauen vor Gericht und zeigen, dass muslimische Frauen aktive Teilnehmerinnen in ihren rechtlichen Angelegenheiten waren und sind.
Anhand von Gerichtsregistern und Interviews deckt Brownson eine Vielzahl von Möglichkeiten auf, wie Frauen das System trotz seiner patriarchalischen Voreingenommenheit zu ihren Gunsten manipuliert haben. Sie stellt auch fest, dass während der Mandatszeit nur wenige Reformen durchgeführt wurden. Die Briten waren nicht daran interessiert, die Rechtsstellung der kolonisierten Frauen zu verbessern, und wollten die Palästinenser nicht weiter verärgern.
Gleichzeitig wollten die Palästinenser die einzige einheimische Institution aufrechterhalten, die sie noch kontrollierten, während sowohl die britische Herrschaft als auch der Zionismus ihre nationalistischen Bestrebungen bedrohten. Obwohl die palästinensischen Frauen nur wenige Alternativen hatten, um dieses männlich privilegierte System zur Beilegung von Streitigkeiten mit ihren Ehemännern und Schwiegereltern zu nutzen, wehren sie sich weiterhin jeden Tag gegen dessen Ungerechtigkeiten.
Brownson stellt fest, dass das Verständnis der Frauen für die Grundlagen des Familienrechts einige in die Lage versetzt hat, sich geschickt im System zurechtzufinden. Dennoch ist ein einheitliches, reformiertes Gesetz erforderlich, das die aktuellen Bedürfnisse der Gesellschaft widerspiegelt, damit die Frauen ihre Rechte uneingeschränkt wahrnehmen können.