Bewertung:

Das Buch ist eine Graphic Novel, die eine einzigartige Perspektive auf die Erfahrung von Adoptierten bietet, wobei der Schwerpunkt auf der koreanischen Adoption liegt. Es behandelt wichtige Themen im Zusammenhang mit Identität, Kultur und den Herausforderungen, mit denen Adoptierte konfrontiert sind. Die Erzählung ist sowohl fesselnd als auch wunderschön illustriert, so dass sie zum Nachdenken anregt. Einige Leser fanden den Text jedoch aufgrund des geringen Kontrasts zwischen Text und Hintergrund schwer zu lesen.
Vorteile:⬤ Erstaunliche Erzählung, die eine einzigartige Perspektive auf die Erfahrungen von Adoptierten bietet.
⬤ Wunderschöne Illustrationen und visuelle Darstellungen, die die Erzählung bereichern.
⬤ Vermittelt ein tiefes Verständnis für die emotionale Reise von Adoptivkindern.
⬤ Kann den Lesern helfen, sich in andere Erfahrungen einzufühlen.
⬤ Viele Leser beschrieben es als fesselnde und bewegende Lektüre.
⬤ Der geringe Kontrast zwischen Text und Hintergrund erschwert einigen, vor allem älteren Lesern, das Lesen.
⬤ Die geringe Textgröße ist ebenfalls ein Problem, insbesondere in der koreanischen Version.
⬤ Einige Leser fanden es notwendig, das Buch aufgrund von Problemen mit der Lesbarkeit zur Seite zu legen.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Palimpsest: Documents from a Korean Adoption
(Wem gehört die Geschichte einer Adoption?)
Tausende südkoreanischer Kinder wurden in den 1970er und 1980er Jahren in der ganzen Welt adoptiert. Mehr als neuntausend fanden ihr neues Zuhause in Schweden, darunter die Karikaturistin Lisa Wool-Rim Sj blom, die im Alter von zwei Jahren adoptiert wurde. Während ihrer gesamten Kindheit kämpfte sie darum, sich in die homogene schwedische Kultur einzufügen, und wurde immer wieder aufgefordert, den angeborenen Wunsch zu unterdrücken, ihre Herkunft zu kennen. „Sei dankbar“, wurde ihr gesagt; ihr Leben in Schweden sei sicher besser als das in Korea. Wie viele Adoptierte lernte auch Sj blom, das Gefühl der Verlassenheit zu verdrängen.
In Palimpsest, einem emotional aufgeladenen Erinnerungsbuch, spitzen sich Sj bloms unbewältigte Gefühle über ihre Adoption zu, als sie mit ihrem ersten Kind schwanger ist. Als sie ein Dokument mit den Namen ihrer leiblichen Eltern entdeckt, wird ihr klar, dass ihre eigene Geschichte möglicherweise nicht mit der Geschichte übereinstimmt, die ihr ihr ganzes Leben lang erzählt wurde: dass sie eine Waise ohne Hintergrund war.
Als Sj blom tiefer in ihre eigene Geschichte eindringt und nach Korea und in das Waisenhaus zurückkehrt, stellt sie fest, dass die Wahrheit viel komplizierter ist als die Geschichte, die man ihr erzählt hat und die sie zu glauben versucht hat. Das heilige Bild der Adoption als humanitärer Akt, der Waisenkindern Eltern gibt, beginnt sich zu enträtseln.
Sj bloms schöne herbstliche Farben und sein klarer Stil täuschen darüber hinweg, wie kompliziert die zentrale Frage in diesem Graphic Memoir ist: Wem gehört die Geschichte einer Adoption?