Bewertung:

Dieses Buch schildert ausführlich die Gaskrise und die Inflation der 1970er Jahre und stellt Bezüge zu aktuellen Fragen der Energiepolitik und der amerikanischen Geschichte her. Es ist gut recherchiert, leicht zugänglich und weckt bei Lesern, die diese Zeit miterlebt haben, starke nostalgische Gefühle. Es gibt jedoch einige kritische Stimmen, die sich auf die Tiefe der wissenschaftlichen Arbeit und den begrenzten Umfang der behandelten Themen beziehen.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und gut lesbar
⬤ verbindet effektiv vergangene Ereignisse mit aktuellen Themen
⬤ bietet wertvolle historische Einblicke
⬤ weckt Nostalgie bei denjenigen, die die 60er und 70er Jahre miterlebt haben
⬤ ist gut geeignet, um die ineffektiven Reaktionen der verschiedenen Verwaltungen zu verstehen.
⬤ Einige Leser finden es langweilig, vor allem jüngere Leser, die mit den historischen Figuren nicht vertraut sind
⬤ bestimmte Bereiche der Wissenschaft wurden kritisiert, insbesondere die Konzentration auf die Benzinpreise unter Vernachlässigung breiterer Energiefragen
⬤ einige von Historikern festgestellte sachliche Fehler.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Panic at the Pump: The Energy Crisis and the Transformation of American Politics in the 1970s
Eine maßgebliche Geschichte der Energiekrisen der 1970er Jahre und der Welt, die sie verursachten
1973 verbot das arabische OPEC-Kartell die Ausfuhr von Öl in die Vereinigten Staaten, was die Preise und die Stimmung im ganzen Land in die Höhe trieb. Dunkle Weihnachtsbäume, heruntergedrehte Thermostate, leere Benzintanks und die neue Geschwindigkeitsbegrenzung von 55 Meilen pro Stunde - all das deutete darauf hin, dass Amerika eine Nation im Niedergang war. "Don't be fuelish" wurde zum nationalen Motto. Obwohl das Embargo im folgenden Jahr endete, brachte es eine neue Art von Unsicherheit in das amerikanische Leben - eine Unsicherheit, die sich nur noch verstärkte, als die iranische Revolution am Ende des Jahrzehnts zu neuen Engpässen führte.
Wie Meg Jacobs zeigt, hatte die Ölkrise einen entscheidenden Einfluss auf die amerikanische Politik. Wenn uns Vietnam und Watergate gelehrt haben, dass unsere Regierung lügt, so hat uns die Energiekrise gelehrt, dass unsere Regierung nicht funktioniert. Die Präsidenten Nixon, Ford und Carter verfolgten eine ehrgeizige Energiepolitik, die die Nation mobilisieren und ihre Abhängigkeit von ausländischem Öl beenden sollte, doch ihre Bemühungen waren vergeblich. Die Demokratische Partei war gespalten: Ältere New-Deal-Liberale, denen der Zugang zu erschwinglicher Energie wichtig war, standen jungen Umweltschützern gegenüber, die sich für die Erhaltung der Umwelt einsetzten. Die konservativen Republikaner vertraten die Ansicht, dass es zu keinerlei Engpässen kommen würde, wenn sich die Regierung zurückhielte und den Markt funktionieren ließe. Das Ergebnis war eine politische Pattsituation und Panik im ganzen Land: kilometerlange Gasleitungen, Verschwörungstheorien von Big Oil und sogar gewalttätige Streiks von Lastwagenfahrern.
Jacobs kommt zu dem Schluss, dass die Energiekrise der 1970er Jahre für viele Amerikaner zu einem Lehrstück über die Grenzen der Regierungsgewalt wurde. Washington erwies sich als unfähig, eine wirksame nationale Energiepolitik zu entwerfen, und das Ergebnis war eine wachsende Skepsis gegenüber staatlichen Eingriffen, die den Boden für den Aufstieg des Reaganismus bereitete. Sie bietet lebendige Porträts der Schlüsselfiguren, von Nixon und Carter bis hin zu dem eifrigen Energiezar William Simon und den jungen Donald Rumsfeld und Dick Cheney. Jacobs' fesselnde Chronik endet mit dem Golfkrieg von 1991, als Präsident George H. W. Bush Truppen entsandte, um den freien Fluss des Öls im Persischen Golf zu schützen. Es war ein Versagen der Innenpolitik im eigenen Land, das dazu beitrug, militärische Aktionen im Ausland auszulösen. Angesichts der Auswirkungen eines sich verändernden Klimas, eines unbeständigen Ölmarktes und der anhaltenden Unruhen im Nahen Osten ist "Panic at the Pump" ein notwendiger und lebendiger Bericht über eine prägende Zeit der amerikanischen Politikgeschichte.