Bewertung:

Die Nutzer empfanden das Buch als fesselnde Lektüre, die neue Perspektiven und tiefe Einblicke in westliche Traditionen bietet. Der fesselnde Schreibstil und die Kommentare des Autors machen klassische Werke zugänglich und regen zum Nachdenken an.
Vorteile:Das Buch bietet frische, zum Nachdenken anregende Kommentare, ist gut nach Genres gegliedert, hat einen fesselnden Schreibstil, aufschlussreiche und aussagekräftige Analysen und ist eine Mischung aus persönlichem Essay und Philosophie.
Nachteile:In den Rezensionen wurden keine spezifischen Nachteile erwähnt.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Paranoia and Contentment: A Personal Essay on Western Thought
Inhaltlich und stilistisch ein Hybrid, ist Paranoia and Contentment eine kühne und originelle Untersuchung der westlichen Geistesgeschichte. John Hampsey nähert sich der Paranoia nicht als klinischem Begriff für ein irrationales Gefühl der Verfolgung, sondern aus einer einzigartig positiven Perspektive, als eine kulturelle Wahrheit - eine Möglichkeit, die Geschichte des menschlichen Denkens zu verstehen und vielleicht die beste Art, das Sein selbst zu beschreiben.
Hampsey wendet sich zunächst den alten Griechen zu, um den Ursprung des Konzepts der Paranoia zu erkunden. "Paranoia" - wörtlich "neben dem Verstand" - war bei den Griechen ein vorwiegend negativer Begriff für das Denken außerhalb der üblichen Denkprozesse oder jenseits der Vernunft. Ausgehend von dieser klassischen Definition geht Hampsey davon aus, dass Paranoia auf zwei unterschiedliche Arten auftritt. Zum einen gibt es den Paranoiker, seine Bezeichnung für ein expansives, kreatives, ja sogar visionäres Denken, das aus der Reihe tanzt. Im Gegensatz dazu steht der Paranoiker, der durch Angst, Wahnvorstellungen und ein so zwanghaftes Streben nach Zufriedenheit motiviert ist, dass es die menschliche Vorstellungskraft lähmt und die Toleranz gegenüber denjenigen verringert, von denen man annimmt, dass sie diese Zufriedenheit bedrohen. Die Unterscheidung ist besonders wichtig, weil das paranoide Denken das westliche Denken und die westliche Kultur so sehr dominiert, dass das paranoide Denken für uns fast verloren gegangen ist.
Hampsey versucht, diese expansive Denkweise wiederzugewinnen, indem er einen Bogen von paranoischen Momenten in der westlichen Kultur spannt. Abraham, Jesus, Sokrates, Hypatia, Jeanne d'Arc, Goethe, Blake, Kierkegaard, Schreber - das sind nur einige der vielen Figuren, die der Autor untersucht, um Momente in der westlichen Geistesgeschichte zu isolieren, in denen die paranoide Vision vorübergehend die Barrieren der paranoiden Angst durchbricht. Zu den Analysen und Untersuchungen des Buches gesellen sich anekdotische Zwischenspiele, in denen Hampsey die widersprüchlichen Begriffe paranoisch und paranoid auf aufschlussreiche Momente seines eigenen Lebens anwendet. Paranoia and Contentment ist ebenso menschlich wie gelehrt und versucht, das paranoische Denken als wesentlichen Teil unseres Bewusstseins und als unverzichtbare Komponente für das Verständnis unserer Kulturgeschichte zurückzugewinnen.