Bewertung:

Im Mittelpunkt stehen Henrik, ein Japaner, der bei dänischen Eltern aufwächst, und seine Beziehungen, insbesondere zu seiner verstorbenen Freundin Fumiko. Es ist in Form von Novellen aufgebaut und behandelt Themen wie Trauer und kulturelle Dualität, reflektiert aber auch die menschliche Erfahrung in Paris.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben, mit interessanten Charakteren
⬤ fesselnde Erzählung
⬤ schöne Prosa
⬤ zum Nachdenken anregende Untersuchung von Vertreibung und Identität
⬤ angenehm für Fans komplexer, literarischer Werke.
⬤ Einige Rezensenten empfanden es als aufgebläht und substanzlos
⬤ stellenweise mühsam zu lesen
⬤ muss möglicherweise überarbeitet werden, um den Fokus zu wahren.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Paris Is a Party, Paris Is a Ghost
David Hoon Kims Debütroman Paris ist eine Party, Paris ist ein Gespenst ist ein transgressiver, düster-komischer Roman über das Verloren- und Gefundenwerden in der Übersetzung.
In einem seltsam verzerrten Paris wird ein japanischer Adoptivsohn von der Frau heimgesucht, die er einst liebte.
Als Fumiko nach einem Monat eingesperrt in ihrem Wohnheimzimmer wieder auftaucht, ist sie bereits tot und hinterlässt eine halb gerauchte Marlboro Light und einen Schrank mit versteinertem Essen. Für ihren Freund Henrik Blatand, einen aufstrebenden Übersetzer, sind diese Überreste wie Hinweise, die ihn auf seiner Suche nach dem Sinn vorantreiben. In der Zwischenzeit taucht Fumiko, oder vielleicht ihr Doppelgänger, wieder auf: in der Warteschlange im Louvre, an Straßenecken und auf U-Bahnsteigen, und auf dem Seziertisch einer Gruppe von Medizinstudenten.
Henriks Nachforschungen gehen über Fumikos Abgeschiedenheit und ihren Tod hinaus und erstrecken sich auf die absurden, entropischen Straßen von Paris und die Figuren, die dort umherwandern, von einer müden Gruppe koreanischer Auswanderer über eine exzentrische französische Witwe bis hin zu der unauslöschlichen Frau, die Henrik an seinem Platz im Zug sitzen sieht. Es treibt ihn in die dunklen Ecken seiner Vergangenheit, wo seine dänischen Adoptiveltern ihn in einem Haus ohne Spiegel aufzogen. Und es steigert sich zu einer spannungsgeladenen Intimität, die er mit der frühreifen Tochter seines besten Freundes teilt, die möglicherweise selbst von einem Spuk heimgesucht wird.
Mit jedem weiteren, nachhallenden Kapitel taucht Paris Is a Party, Paris Is a Ghost tiefer unter die Oberfläche der Dinge, zu den Verdrängungen, dem Exil, der Trauer und der Sehnsucht, die sich im Verborgenen abspielen.