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Parleying with the Devil: Prisoner Exchange in Yugoslavia, 1941‒1945
Der Zweite Weltkrieg in Jugoslawien ist berüchtigt für den brutalen Kampf zwischen der Wehrmacht des Dritten Reichs und den kommunistisch geführten Partisanen. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass die beiden Seiten während des gesamten Krieges über den Austausch von Gefangenen verhandelten.
Unter außergewöhnlichen Umständen entwickelten sich diese frühen Mitteilungen zu einem formellen Austauschabkommen, in dessen Mittelpunkt die Schaffung einer neutralen Zone stand - möglicherweise die einzige im besetzten Europa -, in der bis Ende April 1945 regelmäßig Gefangene ausgetauscht wurden, was Tausende von Menschenleben rettete. Die Führungen beider Seiten nutzten diese Kontaktstellen für geheime politische Gespräche, für die sie von ihren Vorgesetzten in Berlin und Moskau fast als Verräter gebrandmarkt wurden. Parleying with the Devil ist die erste umfassende Analyse des Gefangenenaustauschs und der damit verbundenen Kontakte zwischen den deutschen Besatzungsbehörden und den jugoslawischen Partisanen.
Trifkovic argumentiert, dass der Gefangenenaustausch einen entscheidenden Einfluss auf die Kriegsgefangenenpolitik beider Seiten hatte und dazu beitrug, das Ausmaß der Gewalt zu verringern, für das dieser Kriegsschauplatz berüchtigt wurde. Parleying with the Devil“ zeigt, dass diese Kontaktpunkte entgegen mancher Behauptung nicht zu geheimen Absprachen zwischen diesen beiden Parteien gegen andere jugoslawische Gruppierungen oder die westlichen Alliierten geführt haben.