Bewertung:

Partisan Ruptures bietet eine kritische linke Analyse Jugoslawiens und konzentriert sich dabei auf das Konzept der „Brüche“, die das sozialistische Projekt des Landes veränderten. Kirn untersucht die Gründung Jugoslawiens, den Widerstand während des Zweiten Weltkriegs, die Entstehung der Bewegung der Blockfreien Staaten und den Selbstverwaltungssozialismus, wobei er auch den schließlichen Niedergang und die Zersplitterung des Staates in den 1980er Jahren detailliert beschreibt.
Vorteile:Das Buch bietet eine neue und zum Nachdenken anregende Perspektive auf die Geschichte Jugoslawiens und den Sozialismus. Es veranschaulicht wirkungsvoll die wichtigen historischen Momente und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Kirns kritischer Blickwinkel verleiht dem Buch Tiefe, und die Analyse des Sozialismus der Arbeiterselbstverwaltung ist besonders aufschlussreich. Die Studie vermittelt einen sympathischen Blick auf die jugoslawische Erfahrung und ist damit eine wertvolle Lektüre für alle, die sich für linke Kritik interessieren.
Nachteile:Die Studie stützt sich in hohem Maße auf Sekundärquellen und Philosophen, während es an Primärquellen mangelt, die die Analyse vertiefen könnten. Es gibt auch Lücken in der Diskussion bestimmter historischer Aspekte, wie z. B. der jugoslawische Versuch einer zentralen Planwirtschaft. Darüber hinaus stellen einige Rezensenten fest, dass frühere Kritiken anderer Linker, wie die von Enver Hoxha, nicht zitiert werden, was die Diskussion hätte bereichern können.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Partisan Ruptures: Self-Management, Market Reform and the Spectre of Socialist Yugoslavia
Das 20.
Jahrhundert in Jugoslawien war geprägt von Bürgerkriegen, scharfen ideologischen Auseinandersetzungen und einer Reihe von "Partisanenbrüchen", revolutionären Ereignissen, die das Gesicht der jugoslawischen Gesellschaft, Politik und Kultur veränderten und weltweit zu spüren waren. Dieses Buch ist eine umfassende historische und politische Analyse der drei großen Brüche: des Volksbefreiungskampfes während des Zweiten Weltkriegs, des Selbstverwaltungsmodells und der Bewegung der Blockfreien.
Um zu verstehen, was diese revolutionären Brüche auslöste und was aus ihnen hervorging, untersucht Gal Kirn die Auswirkungen der produktiven Beziehung zwischen Kommunismus und Sozialismus, das jugoslawische "Experiment" des Marktsozialismus, das bereits in den 1960er Jahren den politischen und wirtschaftlichen Wandel hin zum "Postsozialismus" markierte und neue Klassenkoalitionen hervorbrachte, die später - zusammen mit der Austeritätspolitik - den Weg zur Desintegration Jugoslawiens weisen sollten. Dieses Buch füllt eine dringend benötigte Lücke in der englischsprachigen Literatur und bietet durch seine Auseinandersetzung mit dem jugoslawischen sozialistischen Experiment Erkenntnisse für linke Projekte und demokratisch-sozialistische Diskussionen heute sowie für HistorikerInnen Jugoslawiens und revolutionärer Bewegungen.