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Passions of the Tongue, 29: Language Devotion in Tamil India, 1891-1970
Warum hat die Liebe zu ihrer Sprache mehrere Männer in Südindien dazu gebracht, sich in ihrem Namen bei lebendigem Leibe zu verbrennen? Passions of the Tongue analysiert die Diskurse über Liebe, Arbeit und Leben, die das Tamilische in ein Objekt solch leidenschaftlicher Anhänglichkeit verwandelten und dabei eine der intensivsten Bewegungen für sprachliche Wiederbelebung und Separatismus im modernen Indien hervorbrachten.
Sumathi Ramaswamy vertritt die Ansicht, dass diese Diskurse nicht in einer einzigen Metaerzählung des sprachlichen Nationalismus zusammengefasst werden können, und schlägt stattdessen einen neuen analytischen Ansatz vor: die „Sprachfrömmigkeit“. Mit Hilfe dieses Konzepts zeichnet sie die vielfältigen Vorstellungen der Tamil-Sprecher nach und verbindet diese mit ihren Erfahrungen der kolonialen und postkolonialen Moderne.
Ramaswamy konzentriert sich insbesondere auf die Verwandlung der Sprache in eine Göttin, Mutter und Jungfrau und erforscht die frommen, kindlichen und erotischen Aspekte der tamilischen Verehrung. Sie geht der Frage nach, warum die Metaphern der Mutterschaft in dem Maße, wie die Sprecher der Sprache nach politischer und sozialer Ermächtigung strebten, schließlich die Darstellungen der Sprache dominierten.