Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgründige Erkundung des Lebens von Pater James Page, einem versklavten Prediger, der auf dem Weg von der Sklaverei in die Freiheit große Entbehrungen überwinden musste. Larry Eugene Rivers schildert anhand von Originaldokumenten anschaulich und gut recherchiert die Erfahrungen von Page, seine Reise zur Alphabetisierung und seine Rolle als Führungspersönlichkeit während und nach der Sklaverei.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und akribisch dokumentiert und bietet eine bahnbrechende Perspektive auf das Leben eines versklavten Predigers im 19. Es ist fesselnd, lehrreich und sowohl für ein akademisches als auch ein allgemeines Publikum zugänglich. Die Leser schätzen die emotionale Tiefe, das persönliche Handeln, das sich in Pages eigenen Worten widerspiegelt, und die historische Bedeutung seiner Reise.
Nachteile:Einige Leser wiesen darauf hin, dass die Einleitung und die ersten Kapitel theoretisch und historiografisch sind, was vielleicht nicht allen gefällt. Außerdem wurden einige spekulative Passagen erwähnt, die sich jedoch auf ein Minimum beschränken und die Qualität des Buches nicht wesentlich beeinträchtigen.
(basierend auf 43 Leserbewertungen)
Father James Page: An Enslaved Preacher's Climb to Freedom
James Page verbrachte den größten Teil seines Lebens als Sklave - in dieser Zeit erlebte er den Tod seines freien Vaters, musste mit ansehen, wie seine Mutter und sein Bruder versteigert wurden, und wurde von seinem Sklavenhalter John Parkhill 700 Meilen südlich von Richmond, VA, nach Tallahassee, FL, zwangsversetzt. Page wurde später Parkhills wichtigster Helfer auf seiner Plantage und, was ungewöhnlich ist, ein religiöser Führer, der sowohl bei versklavten Männern und Frauen als auch bei weißen Geistlichen, Pädagogen und Politikern hohes Ansehen genoss. Page konnte lesen und schreiben - eine Seltenheit für versklavte Menschen zu dieser Zeit - und hinterließ zehn Briefe, die sich mit seiner Philosophie als versklavter Prediger und später als freier Geistlicher, Erzieher, Politiker und Verfechter der sozialen Gerechtigkeit befassten.
In Pater James Page stellt Larry Eugene Rivers Page als einen komplexen, zwiespältigen Mann dar: weder ein unbedrohliches, entgegenkommendes Sprachrohr der weißen Vorherrschaft noch ein berechnender Intrigant, der eine Rebellion anzettelt. Rivers betont, dass Page eine religiöse Berufung ausübte, dass er versuchte, angesichts der Sklaverei "Männlichkeit" zu zeigen, und dass er sich gegen die Übermacht seines Sklavenhalters wehrte. Nach der Emanzipation predigte Page weiter und setzte sich für die Selbstbestimmung und Unabhängigkeit der Schwarzen ein, indem er ihnen Landbesitz, politische Teilhabe und den Besitz von Unternehmen ermöglichte. Die von ihm gegründete Kirche - die Bethel Missionary Baptist Church in Tallahassee - sollte nicht nur während der Reconstruction, sondern bis heute eine wichtige politische Kraft sein.
Auf der Grundlage zahlreicher Archivquellen und persönlicher Papiere sowie eines ausführlichen Interviews mit James Page und der Betrachtung seines Lebens durch einen Zeitgenossen bringt dieses gründlich recherchierte Buch ein faszinierendes Leben voller Widersprüche in Bezug auf Geschlecht, Bildung und die soziale Interaktion zwischen den Ethnien ans Licht. Rivers' Biografie von Page ist eine wichtige Ergänzung und ein Korrektiv für unser Verständnis von schwarzer Spiritualität und Religion, politischer Organisierung und bürgerlichem Engagement.