Bewertung:

Das Buch „Drug War Pathologies“ bietet eine umfassende Analyse der unbeabsichtigten Folgen der amerikanisch-lateinamerikanischen Partnerschaft bei der Bekämpfung des Drogenkriegs unter Verwendung empirischer Daten und gemischter Forschungsmethoden. Es verlagert den Schwerpunkt von der reinen Strafverfolgung auf die umfassenderen Implikationen, die den militärisch-industriellen Komplex einbeziehen, und eignet sich daher für akademische Kurse über Außenpolitik und soziale Auswirkungen.
Vorteile:Leicht verständlich, gut recherchiert, konzeptionell stark, vollgepackt mit interessanten Details, außergewöhnlich gut geschrieben und für akademische Kurse empfohlen.
Nachteile:In den Rezensionen werden keine spezifischen Nachteile hervorgehoben, aber einige Leser könnten einen traditionelleren Ansatz bevorzugen, der sich ausschließlich auf die Strafverfolgung konzentriert.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Drug War Pathologies: Embedded Corporatism and U.S. Drug Enforcement in the Americas
In diesem Buch entwickelt Horace Bartilow eine Theorie des eingebetteten Korporatismus, um den Krieg der US-Regierung gegen Drogen zu erklären. Seit Präsident Richard Nixon 1971 einen internationalen Ansatz für diesen Krieg forderte, hat die US-Drogenbekämpfungspolitik trotz weit verbreiteter Kritik an ihrer Wirksamkeit und ihren ungleichen Auswirkungen auf Hunderte von Millionen Menschen in ganz Amerika bis heute kaum Veränderungen erfahren.
Während Forscher immer wieder die Rolle der Rasse in der US-Drogenvollstreckung betonen, hebt Bartilows empirische Analyse die Klassendimension des Drogenkriegs und die immense Macht hervor, die amerikanische Konzerne innerhalb des Regimes ausüben. Anhand von qualitativen Fallstudien, freigegebenen US-Regierungsdokumenten und fortschrittlichen ökonometrischen Schätzverfahren, die länderübergreifende Daten analysieren, zeigt Bartilow, wie die Macht der Konzerne projiziert und eingebettet ist - in der Lobbyarbeit, der Finanzierung von Bundeswahlen, der Finanzierung politischer Think Tanks und der Verflechtung mit der Bundesregierung und dem Militär.
Eingebetteter Korporatismus, so erklärt er, schafft die Bedingungen, unter denen die Interessen der staatlichen und nichtstaatlichen Mitglieder des Regimes zusammenlaufen, um die Kapitalakkumulation zu fördern. Die anschließende Unterdrückung der Menschenrechte, illiberale demokratische Regierungen, arbeitnehmerfeindliche Praktiken und die zunehmende Einkommensungleichheit in ganz Amerika sind laut Bartilow die pathologischen politischen Ergebnisse des eingebetteten Korporatismus in der Drogenbekämpfung.