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Patients and Agents: Mental Illness, Modernity and Islam in Sylhet, Bangladesh
In Sylhet, der Region Bangladeschs, die am stärksten mit der Migration aus dem Ausland in Verbindung gebracht wird, haben die Überweisungen aus dem Ausland zugenommen und neue Ungleichheiten geschaffen. Der soziale Wandel wurde auch durch die globalen Kräfte der westlichen Biomedizin und des orthodoxen Islam beeinflusst.
In diesem Buch werden die Auswirkungen dieser Modernisierungstendenzen auf die psychische Gesundheit und auf die lokale, traditionelle Heilkunst untersucht, da die neuen Ungleichheiten bestehende soziale Spannungen verschärft und zu einer erhöhten Anfälligkeit für psychische Erkrankungen geführt haben. Am stärksten betroffen sind die jungen Frauen von Sylhet. Die globale Wirtschaft hat den Wettbewerb um Ressourcen verschärft und dazu geführt, dass die Ehe als Weg zum wirtschaftlichen Aufstieg gesehen wird.
Eltern ziehen es vor, ihre Töchter an Familien zu verheiraten, die ihre sozialen Kontakte erweitern und ihr wirtschaftliches und soziales Ansehen verbessern. Dementsprechend hat sich der Außenseiterstatus der jungen Frau (und damit ihre Anfälligkeit für psychische Erkrankungen) erhöht, da es nicht mehr üblich ist, Töchter mit einheimischen Verwandten zu verheiraten.
Doch die Patienten und ihre Familien bauen Spannungen nicht passiv ab. Sie sind aktive Akteure bei der Erstellung ihrer eigenen Diagnose. Die Frage, inwieweit die Patienten handeln oder wie auf sie eingewirkt wird, zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.
Alyson Callan ist Psychiaterin und Anthropologin. Derzeit arbeitet sie als beratende Psychiaterin in Brent für den Central and North West London NHS Foundation Trust.