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Paul, the Fool of Christ: A Study of 1 Corinthians 1-4 in the Comic-Philosophic Tradition
Welborn argumentiert, dass Paulus' Akzeptanz der Rolle eines "Narren" und seine Bewertung der Botschaft des Kreuzes als "Torheit" am besten vor dem Hintergrund des Volkstheaters und der Rolle des Narren in der Pantomime zu verstehen sind. Welborns Untersuchung zeigt, dass der Begriff "Torheit" (moria) im Allgemeinen als Bezeichnung für die Haltung und das Verhalten eines bestimmten sozialen Typs - des Possenreißers der Unterschicht - verstanden wurde.
Als Quelle der Belustigung wurden diese Unterschichttypen auf der Bühne in der vulgären und realistischen Komödie, die als Pantomime bekannt ist, weit verbreitet. Paulus' Akzeptanz der Rolle des Narren spiegelt die Strategie einer Reihe von Intellektuellen im frühen Kaiserreich wider, die die paradoxe Freiheit, die diese Rolle bot, für die Äußerung einer gefährlichen Wahrheit nutzten. Welborn verortet Paulus' Darlegung der "Torheit" der Botschaft vom Kreuz in einer untergegangenen intellektuellen Tradition, die kynische Philosophie, Satire und Pantomime miteinander verbindet.
In dieser Tradition wird die Welt aus der Perspektive der Armen, der Entehrten, der Außenseiter betrachtet. Der Held dieser Tradition ist der "weise Narr", der in grotesker Verkleidung kritische Wahrheiten über die Autorität aussprechen darf.
Das Buch zeigt, dass Paulus in seinem Diskurs über die Torheit des Wortes vom Kreuz ganz in dieser Tradition steht. Die Hauptbestandteile von Paulus' Argumentation in 1 Korinther 1-4 finden ihre engsten Entsprechungen in der Tradition, die Sokrates, Äsop und den mimischen Narren verherrlicht.
JSNTS 293 und ECC.