Bewertung:

Das Buch von A. Andrew Das bietet eine kritische Untersuchung der „großen thematischen Erzählungen“, die der paulinischen Theologie zugrunde liegen, und konzentriert sich dabei besonders auf den Galaterbrief. Das stellt verschiedene etablierte Interpretationen und Methoden der neutestamentlichen Wissenschaft in Frage und fordert eine genauere und sorgfältigere Untersuchung der biblischen Aneignungen in den Briefen des Paulus.
Vorteile:Das wird für sein Fachwissen und seine kritischen Einsichten gelobt, die ein notwendiges Korrektiv zur bestehenden Wissenschaft darstellen. Seine Analyse ist klar und durch den historischen und kulturellen Kontext des Neuen Testaments geprägt. Das Buch wirft wichtige Fragen für die künftige Forschung auf und betont die methodische Strenge bei der Verbindung von Texten des Alten und Neuen Testaments.
Nachteile:Die Konzentration des Buches auf den Galaterbrief auf Kosten anderer paulinischer Briefe kann als Einschränkung angesehen werden. Obwohl es sehr kritisch ist, vermissten einige Leser ausreichend positive Beiträge oder konstruktive Alternativen. Darüber hinaus mag der provokative Charakter des Buches nicht jeden überzeugen, insbesondere nicht diejenigen, die in die vorherrschenden Narrative der Paulusforschung eingebunden sind.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Paul and the Stories of Israel: Grand Thematic Narratives in Galatians
Ein Großteil der neueren Paulusforschung hat nach impliziten Erzählungen hinter den biblischen Anspielungen des Paulus gesucht, insbesondere im Gefolge der bahnbrechenden Arbeit von Richard B. Hays über die Aneignung der Heiligen Schrift durch den Apostel.
A. Andrew Das untersucht sechs Vorschläge für "große thematische Erzählungen" hinter der Logik des Galaterbriefs, d. h.
sechs Erklärungen für die Struktur der paulinischen Theologie: der Bund (N. T.
Wright); der Zustrom von Völkern nach Zion (Terence Donaldson); Isaaks Beinahe-Opfer (Scott Hahn, Alan Segal); der Geist als Wolke in der Wüste (William Wilder); der Exodus (James Scott, Sylvia Keesmaat); und der Kaiserkult (Bruce Winter u. a.).
Das wägt jeden dieser Vorschläge exegetisch ab und stellt fest, dass sie eher Beispiele für das sind, was Samuel Sandmel berühmt als "Parallelomanie" bezeichnete, als für eine solide exegetische Methode. Er wendet sich schließlich den Risiken der (zugegebenermaßen verlockenden) totalisierenden Methoden zu und hebt einen siebten Vorschlag hervor, der im Text des Galaterbriefs einen größeren Anspruch auf Evidenz hat: Paulus' Anspielungen auf Jesajas Knechtschaftstexte.