Bewertung:

Das Buch „Pedal Culture“ bietet eine fesselnde Erkundung von Gitarreneffektpedalen, die sowohl Gelegenheitsmusikliebhaber als auch Geräteenthusiasten anspricht. Es verbindet informative Texte mit humorvollen Anekdoten und visuellen Elementen, aber einige Leser fanden, dass es im Vergleich zu anderen Referenzen an Tiefe und Detailreichtum mangelt. Die Präsentation des Buches ist gut, auch wenn die technischen Einblicke in die Pedalschaltung nicht alle Erwartungen erfüllen.
Vorteile:⬤ Fesselnder und humorvoller Schreibstil.
⬤ Reichhaltige visuelle Präsentation mit hochwertigen Fotos.
⬤ Spricht ein breites Publikum an, darunter Gelegenheitsleser und Technikfreaks.
⬤ Einzigartige Perspektive auf die kulturelle Bedeutung von Gitarrenpedalen.
⬤ Umfassende Behandlung der Pedalkultur, die in anderer Literatur nicht zu finden ist.
⬤ Es fehlen detaillierte technische Informationen über Pedalschaltungen.
⬤ Einige Leser hatten den Eindruck, dass es sich eher um einen Gedenkkatalog als um ein umfassendes Nachschlagewerk handelt.
⬤ Es wurde über Probleme bei der Qualitätskontrolle berichtet, z. B. dass es verkehrt herum gebunden wurde.
⬤ Nicht so informativ für erfahrene Pedal-Enthusiasten, die mit anderen umfangreichen Texten vertraut sind.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Pedal Culture: Guitar Effects Pedals as Cultural Artifacts
Pedal Culture ist eine thematische Erkundung von Gitarreneffektpedalen als kulturelle Artefakte, die aus einer von der Autorin kuratierten Designausstellung an der San Francisco State University im Jahr 2017 hervorgegangen ist.
Dieser farbenfrohe und kunstvoll gestaltete Band enthält einen kuratorialen Text, der acht verschiedene Ausstellungsobjekte beschreibt, sowie Fotos von jedem der dreiundsechzig einzelnen Pedale, die mit rund hundert Originalfotos reich illustriert sind. Die anthropologische Suche nach dem Verständnis, wie Effektpedale eine quasi übernatürliche Kraftübertragung von oben auf den arbeitenden Gitarristen ermöglichen, ist nur eines der vielen Themen, die in diesem Band untersucht werden.
Andere Exponate untersuchen symbolische Assoziationen beim Branding von Klangeffekten mit bemerkenswerten kulturellen Prüfsteinen aus der populären Kunst und Kultur: Als materielle Manifestationen der Noir-Literatur, des retro-futuristischen Kinos und des japanischen Anime; als explizite grafische Metaphern für die weibliche Pudenda; in expliziter Bezugnahme auf grausame Boulevardgeschichten über Mord und Chaos; in verlockenden Werbungen für handwerklich hergestellte Kleinserien und in allzu offensichtlichen Assoziationen zu Guacamole und Chips. Das ist Pedal Culture - und hier finden wir auch einen aufrichtigen Dialog zwischen Kirchenmusikern, für die Effektpedale den Himmel auf die Erde bringen, aber auch die Gefahr bergen, dass die Welt des krassen Materialismus in heilige Räume eindringt. Designer und Musiker werden den Katalog wegen seines aktuellen Inhalts schätzen, und Kunstpädagogen werden eine beispielhafte Fallstudie über die Zusammenarbeit von Studenten mit Künstlern und Kuratoren aus der breiten Öffentlichkeit zu schätzen wissen.
Im Gegensatz zu anderen Büchern über die weitläufige (und teure) Welt der Gitarrenausrüstung ist der kuratorische Ton von Pedal Culture von einer respektlosen Sensibilität geprägt, die sich in einer skurrilen und ironischen Haltung gegenüber dem Thema ausdrückt. Der Pedal Culture-Katalog ist als hippes, persönlich ausdrucksstarkes Designprojekt gedacht, das Form, Inhalt und Ästhetik zu einem Band verschmilzt, der sowohl vor künstlerischem Stil als auch vor kuratorischer Substanz strotzt.