Perfidious Albion: The Story of Stendhal and British Culture
"Was soll man von den Briten halten? "ist eine Frage, die Stendhal sein ganzes Leben lang umgetrieben hat. In diesem neuen Werk, das sowohl eine Biographie als auch eine kulturgeschichtliche Übung ist, bringt David Ellis viele neue und unbekannte Informationen zu den aufgeworfenen Fragen.
Italien ist das Land, mit dem Stendhal am häufigsten in Verbindung gebracht wird. Die Vielzahl seiner italienischen Verbindungen macht es weniger überraschend, dass so viel über sie geschrieben wurde, und so vergleichsweise wenig über sein verzehrendes Interesse an der britischen Kultur. Dieses Buch liefert jedoch überzeugende Argumente für die Annahme, dass Großbritannien für ihn genauso wichtig, wenn nicht oft sogar wichtiger war als Italien, vor allem, was sein Interesse an Literatur und Politik betrifft. In diesen Tagen, in denen die anglo-französischen Beziehungen in eine neue Phase eintreten, bleibt vieles von dem, was hier erörtert wird, erstaunlich aktuell.
Nach dem Sturz Napoleons und der Wiederherstellung der britischen Verbindungen mit dem europäischen Kontinent war Stendhal nicht der einzige französische Schriftsteller, der mehr über diese vergleichsweise kleine Insel wissen wollte, die aus mehr als zwanzig Jahren Krieg siegreich hervorgegangen war. Wie war der Reichtum entstanden, der so viele Bündnisse gegen das französische Kaiserreich finanziert hatte, und welche Folgen hatte die rasche Industrialisierung für das soziale Gefüge des Landes? Und vor allem: Wie konnte es so effektiv und einflussreich sein, wenn die Macht nicht in den Händen einer einzigen Behörde lag, sondern zwischen einem König und zwei Parlamentskammern aufgeteilt war? Diese Fragen waren für Stendhal von großer Bedeutung, nicht nur für die politische Zukunft seines Landes, sondern auch für Europa im Allgemeinen.
Als Schriftsteller war er jedoch auch von der britischen Literatur fasziniert, sowohl von der vergangenen als auch von der gegenwärtigen. Von Beginn seiner literarischen Ausbildung an war Shakespeare für ihn der eindrucksvollste Dramatiker, den er je gelesen hatte, und als er selbst nach Waterloo einen bescheidenen Auftritt auf der literarischen Bühne hatte, war Byron der berühmteste Dichter Europas. Neben vielen anderen Aspekten untersucht Ellis die Bedeutung von Stendhals Begegnung mit Byron und den Einfluss der Romane von Scott auf ihn, zu einer Zeit, als diese beiden Schriftsteller die europäische Szene beherrschten. Er beschreibt die Anstrengungen, die Stendhal unternahm, um genug Englisch zu lernen, um nicht nur diese beiden zeitgenössischen Schriftsteller, sondern auch Shakespeare, Fielding und viele andere britische Autoren der Vergangenheit im Original lesen zu können. Er zeigt, wie sich die politischen Vorstellungen über Großbritannien, die Stendhal während der Jahre der Trennung entwickelt hatte, durch persönliche Kontakte, neue Lektüre und die drei Reisen, die er in den 1820er Jahren über den Ärmelkanal unternahm, veränderten. In diesem Jahrzehnt schrieb er auch Hunderte von Artikeln, die in Londoner Zeitschriften veröffentlicht wurden, und gerade in diesen Jahren ist Stendhals eigene literarische Entwicklung mit seinen zahlreichen britischen Kontakten (zu denen auch Hazlitt gehörte) verwoben. Am Ende seines Buches reflektiert Ellis darüber, inwieweit diese Beziehung auf Gegenseitigkeit beruhte.
Das heißt, es ist eine Sache, zu untersuchen, was Stendhal von den Briten hielt und was er von ihnen gewonnen haben könnte, was den Hauptteil dieser Studie ausmacht, und eine andere, sich zu fragen, was sie von ihm gewinnen konnten.
| ISBN: | 9781913087753 |
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| Sprache: | Englisch |
| Einband: | Taschenbuch |
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