
Performance in the Zcalo: Constructing History, Race, and Identity in Mexico's Central Square from the Colonial Era to the Present
Seit mehr als fünf Jahrhunderten ist die Plaza Mayor (oder Z calo) in Mexiko-Stadt Schauplatz von Aufführungen für ein öffentliches Publikum. Während der Kolonialzeit wurden dort Aufführungen zur Sicherung der Loyalität gegenüber der spanischen Monarchie abgehalten, doch im Laufe der Zeit wichen diese Darbietungen inszenierten Demonstrationen des Widerstands.
Heute ist das Z calo ein Ort, an dem sowohl offizielle, von der Regierung gesponserte Feierlichkeiten als auch Aufführungen stattfinden, die den Staat herausfordern. Performance in the Z calo untersucht die Art und Weise, wie dieser Stadtplatz im Laufe der Jahrhunderte symbolische Bedeutung erlangt hat und wie nationale, ethnische und rassische Identität dort inszeniert wurde. Ein Sprichwort in Mexiko-Stadt lautet „quien domina el centro, domina el pa s“ (wer das Zentrum beherrscht, beherrscht das Land), da der Z calo weiterhin als performative Verkörperung der mexikanischen Gesellschaft fungiert.
Dieses Buch zeigt auf, wie bestimmte Performances aufeinander aufbauen, indem vergangene Architekturen und performative Praktiken für neue Zwecke wiederverwendet werden. Ana Mart nez erörtert die besondere Rolle des kollektiven Gedächtnisses bei der Schaffung von Bedeutung durch Raum und Wahrzeichen und bietet damit eine neue Perspektive und weitere Einblicke in das Problem der Beziehung Mexikos zu seiner eigenen Vergangenheit.
Dabei beschränkt sie sich nicht darauf, die Gedenkfeiern zu beschreiben, sondern zeichnet die Beziehung zwischen dem Raum und der Erfindung eines mexikanischen Imaginären nach. Sie untersucht auch, wie indigene Gemeinschaften, Mexikos entfremdete Subalterne, als ausgebeutete Objekte, exotische Figuren und handlungsfähige Subjekte auftraten.
Das Buch verfolgt zwei Ziele: den Z calo als zentralen Ort der mexikanischen Performance zu untersuchen und den offiziellen Diskurs über die Ureinwohner Mexikos zu entlarven, ohne ihn zu homogenisieren. Das Buch ist für Studenten und Wissenschaftler der Theaterwissenschaft, Mexikanistik, Kulturgeographie, Latinx- und Lateinamerikastudien von Interesse.