
Performing Memory in Biblical Narrative and Beyond
Erinnerung - "authentisch", fabriziert, imaginiert, unschuldig oder absichtlich - wird zu Erinnerung durch ihre Aufführung, d.
h. durch mündliche oder schriftliche Erzählung.
Und wenn sie erzählt wird, wird die Erinnerung zu einem Gestalter von Identitäten und einem sozialen Akteur, zu einem Werkzeug für die Gestaltung der Gegenwart und der Zukunft einer Gemeinschaft, das genauso, wenn nicht sogar noch mehr, als eine nahezu simple Aufzeichnung der Vergangenheit und des Zugehörigkeitsgefühls dient. In diesem Band werden verschiedene Aspekte erzählter "Erinnerungen" in der Bibel und darüber hinaus auf ihre literarische und soziologische Aufladung innerhalb der biblischen Literatur sowie in ihrem kulturellen Nachleben - jüdisch, christlich und "säkular" - untersucht. Von innerbiblischen Gedächtnisformen bis hin zu zeitgenössischen Nacherzählungen werden die Verschiebungen von Tradition zu Geschichte auf Wege, Mittel und Ziele hin untersucht, die - ob absichtlich oder nicht - bei der Anpassung der Bibel an die postmoderne Szene und bei der Anpassung der postmodernen Szene an die Bibel einflussreich werden.
Diese Zusammenstellung von Artikeln ist das Ergebnis eines kollektiven Forschungsprojekts mit Teilnehmern von der Universität Amsterdam und der Universität Utrecht (Niederlande), der Universität Tel Aviv und der Universität Haifa (Israel), der Universität Poznan (Polen), dem Bowdoin College und der Brite Divinity School (USA). Dies ist Band 3 der Unterreihe Amsterdam Studies in the Bible and Religion.