
Performing Mourning: Laments in Contemporary Art
Eine poetische Meditation über Formen der Trauer, vom kollektiven zum persönlichen
Die Pandemie hat uns die Zerbrechlichkeit des Lebens und die Notwendigkeit, die Toten gebührend zu betrauern, deutlich vor Augen geführt. In einem poetischen, mäandernden und intimen Stil untersucht der Theoretiker und Dramaturg Guy Cools kulturelle Rituale und künstlerische Darbietungen, um die vielen Formen der Trauer zu untersuchen. Er befasst sich mit künstlerischen Strategien, um Trauer zu thematisieren oder auszudrücken; mit kollektiven Trauerritualen und der Art und Weise, wie sie Gemeinschaften dazu einladen, den Verlust zu bezeugen; mit zeitgenössischen Beispielen von Klagen, die einen Dialog sowohl mit den Toten als auch mit geliebten Menschen, die aufgrund von Migration oder Exil abwesend sind, beinhalten; mit der ganz besonderen Art von Trauer, die auftritt, wenn wir um das nicht verwirklichte Potenzial eines Kindes, etwa eines ungeborenen Kindes, trauern; und schließlich mit der Klage über den Verlust einer Zukunft.
Guy Cools ist ein belgischer Kritiker, Kurator und Dramaturg, der derzeit in Wien lebt. Mit der kanadischen Choreografin Lin Snelling entwickelte er eine improvisierte Performance-Praxis, Rewriting Distance, die sich auf die Integration von Bewegung, Stimme und Schrift konzentriert.