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Perla ist die Geschichte einer Frau, die die Schrecken des Holocaust erlebte und schließlich starb, ohne sich von der zersetzenden Erinnerung daran befreien zu können. Sie wird aus der Sicht ihres Sohnes erzählt, der nicht lange nach dem Verlust der Frau erfährt, dass er Vater werden wird.
Diese beiden Ereignisse werden zum Anstoß, Perlas Vergangenheit zu rekonstruieren und die Schwangerschaft zu verstehen, denn er tappt gleichermaßen im Dunkeln über das, was im Leben seiner Mutter geschah und was sich im Bauch seiner Frau abspielt. Seltsamerweise fühlt er sich in dieser Zeit zu den Dichtern Novalis, Holderlin und Schlegel und dem Maler Caspar David Friedrich hingezogen - den Begründern der deutschen Romantik, die sich bemühten, das geistige Wesen der Welt zu erfassen.
Mit ihnen und durch sie sucht er nach Frieden und setzt sich mit der Frage auseinander: Wie konnte Deutschland sowohl die reinste Poesie als auch die vollkommenste Barbarei hervorbringen? Frederic Bruns semiautobiografischer Roman, der mit dem französischen Goncourt-Preis für seinen ersten Roman ausgezeichnet wurde, befasst sich mit den scheinbar unvereinbaren Vielfältigkeiten des Lebens - Vergangenheit und Gegenwart, Persönliches und Kollektives, Selbst und Anderes, Leben und Tod.