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Persephone in the Late Anthropocene: Poems
Persephone im späten Anthropozän hebt einen antiken Mythos in das Zeitalter des Klimawandels. In diesem Gedichtband kommt und geht die Frühlingsgöttin nun unberechenbar, trinkt zu viel und nimmt sich in unserer sich erwärmenden, sich auflösenden Welt einen menschlichen Liebhaber. In der Zwischenzeit sucht Persephones Mutter nach ihrer verstörten Tochter, und die Menschheit wird erst von der unzeitgemäßen Fülle verführt, dann von den Folgen erschüttert und schließlich zum Handeln aufgefordert.
Diese ökopoetische Sammlung verwebt die Stimmen von Persephone, Demeter und einem menschlichen Chor mit einer Reihe von Texten, darunter spekulative Kryptostudien, die die Kultur des „späten Anthropozän“ beleuchten. Diese Stimmen sprechen von Dekadenz und Schuld, grünen Krabben und Neonicotinoiden, Mysterien und Bildnissen. Sie rechnen mit Wetterextremen, industrialisiertem Überfluss und ihrer eigenen Rolle beim ökologischen Kollaps.
Tonal bewegen sich die Gedichte dieses Buches zwischen dem Erhabenen und dem Profanen; formal reichen sie von lyrischen Versen und modernen magisch-realistischen Prosagedichten bis hin zu Rätseln aus dem New Farmer's Almanac und pop-anthropologischen Texten. Im Mittelpunkt dieser abwechslungsreichen und erfindungsreichen Sammlung steht die Geschichte selbst, wenn Demeter „Krimis“ dekonstruiert, wenn der Chor begreift, dass Mythenbildung ein Akt des „Werfens ihrer Stimmen“ ist, und wenn ihre Sprache selbst die Abwärtsspirale der Zerstörung widerspiegelt. Zusammen bilden die gesammelten Stücke von Persephone in the Late Anthropocene ein erzählerisches Prisma, das sowohl die Umweltkrise als auch die Frage untersucht, wie wir sie erzählen.