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Persia Reframed: Iranian Visions of Modern and Contemporary Art
Die moderne und zeitgenössische Kunst Irans wird von kommerziellen Institutionen oft als dekorativ oder ethnisch verstanden und positioniert - daher der Fokus auf Kalligraphie und verschleierte Frauen. Auf wissenschaftlicher Ebene wurde sie als Kommentar zum sozio-politischen Kontext des Landes bezeichnet. Fereshteh Daftari betrachtet die iranische Kunst weder als Ware noch als Illustration einer Theorie, sondern betrachtet die moderne Kunst des Iran als einen demokratischen Raum, in dem Pluralismus - eine Reihe unterschiedlicher Stile und Ideen - gedeihen kann.
Diese kunsthistorische Untersuchung bietet neue Einblicke in die iranische Kunst, von der Qajar-Zeit des späten 19. Jahrhunderts über die Saqqakhaneh-Bewegung der 1960er Jahre bis in die Gegenwart. Dabei kommentiert die Autorin das Konzept des Modernismus in einem nicht-westlichen Umfeld und die sich verändernde Bedeutung der Abstraktion. Sie wirft sowohl einen spezifischen als auch einen panoramischen Blick auf die iranische Kunst, um neue Themen wie die subversive Aneignung traditioneller Kunst aufzuzeigen, während sie sich auch mit dauerhafteren Themen wie dem Geschlecht auseinandersetzt.
Mit ihrer Erfahrung als internationale Kuratorin gibt Daftari einen Überblick über die Repräsentationen iranischer Künstler außerhalb des Landes und erörtert die verschiedenen Blickwinkel, aus denen sie die Kunst einem westlichen Publikum nahegebracht hat. Sie erklärt, wie sie dabei umstrittene Rubriken vermieden, zeitgenössische Medien aufgewertet und die komplexe Beziehung zwischen dem Individuellen und dem Politischen erkundet hat.