Bewertung:

Das Buch „Personalisierte Medizin“ von Barbara Prainsack erforscht die Schnittstelle zwischen individueller Autonomie, Bioethik und personalisierter Medizin und bietet Einblicke in die mit biomedizinischen Fortschritten verbundenen Governance- und sozialen Fragen.
Vorteile:Das Buch bietet ein breites Spektrum an Einblicken in die Komplexität der personalisierten Medizin, indem es sozialwissenschaftliche Methoden mit empirischen Fällen verbindet und kritische Themen wie Zugang, Eigentumsrechte und Solidarität anspricht. Es ist für eine breite Leserschaft sehr zu empfehlen.
Nachteile:In der Rezension werden keine ausdrücklichen Nachteile genannt, aber es wird angedeutet, dass es eine Herausforderung sein könnte, den nuancierten Raum zwischen individuellen und regulatorischen Belangen zu navigieren.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Personalized Medicine: Empowered Patients in the 21st Century?
Einblicke in die heutige datengesteuerte personalisierte Medizin und die Zeit, den Aufwand und die Informationen, die von den Patienten benötigt werden, um sie Wirklichkeit werden zu lassen Medizin war schon persönlich, lange bevor das Konzept der "personalisierten Medizin" populär wurde.
Mediziner haben schon immer die individuellen Eigenschaften ihrer Patienten berücksichtigt, wenn sie sie diagnostizierten und behandelten. Patienten haben für sich selbst und füreinander gesorgt, zur medizinischen Forschung beigetragen und sich für neue Behandlungsmethoden eingesetzt.
Warum hat der Begriff der personalisierten Medizin angesichts dieser Geschichte zu Beginn des neuen Jahrtausends so stark an Bedeutung gewonnen? Personalisierte Medizin untersucht die jüngste Bewegung für die Beteiligung der Patienten an ihrer Behandlung, Diagnose und Medikation; eine Bewegung, die mit der zunehmend populären Idee einhergeht, dass die Menschen proaktiv und gut informiert an ihrer eigenen Gesundheitsversorgung teilnehmen sollten. Während partizipatorische Praktiken in der Medizin oft als Beispiele für die Ermächtigung von Patienten gefeiert oder als Fälle von Patientenausbeutung abgetan werden, stellt Barbara Prainsack diese Ansichten in Frage, um zu zeigen, wie die personalisierte Medizin zu einem technologieorientierten Individualismus führen kann, aber auch neue Möglichkeiten zur Stärkung der Solidarität bietet. Mit Blick auf die Zukunft zeigt dieses Buch, wie die durch digitale, quantifizierte und berechenbare Informationen informierte Medizin bereits die Personalisierungsbewegung verändert und eine zeitgemäße Wendung der Art und Weise bietet, wie medizinische Symptome oder Beschwerden in der Gesellschaft geteilt und diskutiert werden.
Durch die Zusammenführung von empirischen Arbeiten und kritischer Wissenschaft aus den Bereichen Medizin, öffentliche Gesundheit, Datenmanagement, Bioethik und digitale Soziologie analysiert Personalisierte Medizin die Herausforderungen der Personalisierung, die durch die Arbeit von Patienten und Daten angetrieben wird. Dieser fesselnde Band schlägt ein Verständnis vor, das neuartige technologische Praktiken nutzt, um die Bedürfnisse und Interessen der Patienten in den Vordergrund zu stellen, anstatt von ihnen beherrscht zu werden.