
Personalism and Metaphysics: Is Personalism a First Philosophy?
Der Personalismus versucht, die Person in ihrem Reichtum, ihrer Komplexität und ihrer Einheit zu verstehen, und um dieses Ziel zu erreichen, hat er eine reichhaltige und solide Anthropologie sowie eine Ethik der Person entwickelt, die sich auf den philosophischen und gesellschaftspolitischen Bereich auswirkt. Was aber ist der Wert dieser Philosophie? Bietet sie eine bloße Beschreibung der Wirklichkeit phänomenologischer Art oder dringt sie bis auf den Grund des Bestehenden vor und bietet dessen verständliche Essenz? Bietet sie eine endgültige Erklärung der Person, oder ist ihre Sichtweise einer tieferen und entscheidenderen untergeordnet, die der Metaphysik entsprechen würde?
Um diese Fragen zu beantworten, definiert der Autor, ein internationaler Experte für personalistische Philosophie, zunächst die verschiedenen Bedeutungen, in denen der Begriff Metaphysik verstanden werden kann, und stellt dann einen Vergleich zwischen dem Personalismus, insbesondere dem integralen Personalismus, und der Metaphysik des Seins an. Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass der Personalismus als eine erste sektorielle Philosophie betrachtet werden kann, d.h. als eine Philosophie, die dank ihres direkten Zugangs zur Erfahrung, in der die Person zu finden ist, keine anderen philosophischen Referenten benötigt, um sich als Philosophie zu etablieren.
Diese Schlussfolgerung stützt sich auf die Erkenntnistheorie der integralen Erfahrung und zwingt zu einer Überprüfung der traditionellen Rolle der Metaphysik und ihrer Verbindung mit der Anthropologie im Allgemeinen und dem Personalismus im Besonderen.