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Imagination and Science in Romanticism
Richard C. Sha argumentiert, dass das wissenschaftliche Verständnis der Imagination die literarische Romantik unauslöschlich geprägt hat. Er stellt die Vorstellung in Frage, dass die Vorstellungskraft nur auf der Seite des Literarischen ein Zuhause fand, als geistiges Vehikel, um die weltlichen Materialien der Wissenschaften zu transzendieren, und zeigt, wie die Vorstellungskraft dazu beitrug, sowohl wissenschaftliche als auch literarische Entdeckungen zu operationalisieren. Im Wesentlichen zwang die Vorstellungskraft die Schriftsteller dazu, den Unterschied zwischen dem Möglichen und dem Unmöglichen zu bedenken und gleichzeitig darüber nachzudenken, wie dieser Unterschied erkannt werden könnte.
Sha untersucht, wie die Vorstellungskraft in Physik und Chemie in Percy Bysshe Shelleys Prometheus Unbound, in der Neurologie in Blakes Vala oder The Four Zoas, in der Physiologie in Coleridges Biographia Literaria und in der Geburtshilfe und Embryologie in Mary Shelleys Frankenstein funktionierte. Anhand von Beispielen aus der Arbeit von Wissenschaftlern und Philosophen wie Davy, Dalton, Faraday, Priestley, Kant, Mary Somerville, Oersted, Marcet, Smellie, Swedenborg, Blumenbach, Buffon, Erasmus Darwin und Von Baer zeigt er auf, wie die Vorstellungskraft für ästhetische und wissenschaftliche Aufgaben herangezogen wurde.
Sha kommt zu dem Schluss, dass beide Bereiche davon profitierten, darüber nachzudenken, wie die Vorstellungskraft mit der Vernunft zusammenarbeiten könnte - aber dass diese Partnerschaft unmöglich war, solange der Hang der Vorstellungskraft zur Fantasie nicht eingedämmt werden konnte.