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Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays
In dieser aufschlussreichen Sammlung gibt Charles Parsons einen Überblick über die Beiträge von Philosophen und Mathematikern, die die Philosophie der Mathematik im Laufe des letzten Jahrhunderts geprägt haben.
Parsons beginnt mit einer Diskussion des kantischen Erbes in den Arbeiten von L. E. J. Brouwer, David Hilbert und Paul Bernays und beleuchtet, wie Bernays seine Philosophie nach seiner Zusammenarbeit mit Hilbert überarbeitete. Er betrachtet Hermann Weyls Idee eines "Teufelskreises" in den Grundlagen der Mathematik, eine radikale Behauptung, die viele Anfechtungen nach sich zog. Mit Blick auf Kurt Gdel, dessen Unvollständigkeitssatz die Debatte über die Grundlagen der Mathematik veränderte und die mathematische Logik zur Reife brachte, erörtert Parsons seinen Aufsatz über Bertrand Russells mathematische Logik - Gdels erste ausgereifte philosophische Aussage und ein Bekenntnis zu seiner platonistischen Auffassung.
Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century behandelt aufschlussreich die Beiträge von Persönlichkeiten, die der Autor persönlich kannte: W. V. Quine, Hilary Putnam, Hao Wang und William Tait. Quines frühe Arbeiten zur Ontologie werden ebenso untersucht wie seine nominalistische Auffassung von Prädikation und seine Verwendung der genetischen Erklärungsmethode in seinem Spätwerk The Roots of Reference. Parsons versucht, Putnams Ansichten über Existenz und Ontologie herauszuarbeiten, insbesondere in Bezug auf Logik und Mathematik. Wangs Beiträge zu Themen, die vom Konzept der Menge, des Geistes und der Maschinen bis zur Interpretation von Gdel reichen, werden ebenso untersucht wie Taits axiomatische Konzeption der Mathematik, sein minimalistischer Realismus und seine Gedanken zu historischen Figuren.