Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 3 Stimmen.
Philosophy, God and Motion
In der postnewtonschen Welt wird angenommen, dass Bewegung eine einfache Kategorie ist, die sich auf die Fortbewegung von Körpern im Raum bezieht, und wird gewöhnlich nur mit der Physik in Verbindung gebracht. Dieses Buch zeigt, dass dies ein relativ junges Verständnis von Bewegung ist und dass Bewegung vor der wissenschaftlichen Revolution eine umfassendere und geheimnisvollere Kategorie war, die sich sowohl auf moralische als auch auf physische Bewegungen bezog.
Simon Oliver präsentiert neue Interpretationen von Schlüsselfiguren in der Geschichte des westlichen Denkens, darunter Platon, Aristoteles, Aquin und Newton, und untersucht den Umgang der Denker mit dem Konzept der Bewegung. Durch die genaue Lektüre bahnbrechender Texte der antiken und mittelalterlichen Kosmologie und der frühen modernen Naturphilosophie bewegt sich das Buch von der Antike bis in die Neuzeit und untersucht, welche Bedeutung die Bewegung in Theologie, Philosophie und Wissenschaft hatte. Besonders wichtig ist die Beziehung zwischen Bewegung und Gott. In Anlehnung an Aristoteles haben traditionelle Gotteslehren das Göttliche als den "unbewegten Beweger" verstanden, während Theologen nach dem Holocaust die Ansicht vertraten, dass Gott, um barmherzig zu sein, die Bewegung des Leidens durchmachen muss. In dem Text wird argumentiert, dass es ein authentisch theologisches wie auch ein naturwissenschaftliches Verständnis von Bewegung geben kann.
Dieser Band ist ein wichtiger Beitrag zur Theologie, zur Geschichte des christlichen Denkens und zum wachsenden Bereich von Wissenschaft und Religion.