
Pia Fries: Tausend: Einerlei
Pia Fries (*1955) trägt Farbe direkt auf ihre Leinwände auf, entweder als kompakte Masse oder als flüssige Spur, und spielt dabei mit Texturen, Fakturen und sich wiederholenden Formen. Sie nutzt die Möglichkeiten der technischen Reproduktion meisterhaft, wie auch andere zeitgenössische Malerinnen und Maler.
Ihr Einsatz fotomechanischer Verfahren in ihrem malerischen Werk zielt jedoch nicht auf Aspekte der Transparenz oder der Wiedererkennbarkeit des Abgebildeten, sondern stellt die sich entwickelnde Autonomie der verschiedenen Teile in den Vordergrund. Ihre Grafik ist das polare Gegenstück zur Malerei, sie changiert auf faszinierende Weise zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen Geschichte und Gegenwart. Für die vorliegende Werkserie hat sie drei Exemplare des Bildbandes Chinesische Bambuspapierherstellung.
Ein Bilderbuch aus dem 18. Jahrhundert, ein Bilderbuch über die chinesische Bambuspapierherstellung aus dem 18.
Jahrhundert, auseinandergenommen, die Textbeiträge entfernt und die einzelnen Farbtafeln in ihre individuelle Autonomie entlassen. Diese eigenständigen Bildtafeln habe ich mir dann angeeignet - sie mit Farben und Drucken umgestaltet und schließlich zu etwas Neuem transformiert.