
Pioneers of the Global Art Market: Paris-Based Dealer Networks, 1850-1950
Um die Wende zum 20. Jahrhundert war Paris die Hauptstadt der Kunstwelt.
Während dies in der Regel so verstanden wird, dass Paris das Zentrum der Kunstproduktion und des Kunsthandels war, wird in diesem Buch ein Phänomen untersucht, das bisher wenig Beachtung gefunden hat: Die in Paris ansässigen Händler stützten sich auf ein ständig wachsendes internationales Netzwerk von Gleichgesinnten. Viele der Pariser Galerien machten sich das Interesse ausländischer Sammler zunutze, indem sie global expandierten und proaktiv transnationale Allianzen pflegten. Wenn die französische Hauptstadt Künstler aus der ganzen Welt anzog - von Cassatt bis Picasso -, so war auch der Markt für zeitgenössische Kunst international ausgerichtet.
Die Kunsthändler zapften bewusst eine wachsende Zahl anspruchsvoller Sammler in Nord- und Osteuropa, im Vereinigten Königreich und in den USA an. Der internationale Handel wurde durch die verheerenden Auswirkungen von Kriegen, Revolutionen, Währungsabwertungen und Marktzusammenbrüchen, die das Sammeln in Europa zum Erliegen brachten, nicht nur wünschenswert, sondern notwendig.
Pioneers of the Global Art Market versammelt originelle wissenschaftliche Arbeiten, die auf einer genauen Prüfung der vorhandenen Händlerunterlagen und einer neuen Perspektive darauf basieren. Der Sammelband richtet sich an die wachsende Neugier auf die Entstehung und Funktionsweise unseres beispiellosen, auf die Gegenwart ausgerichteten und globalen Kunstmarkts. Dieser Sammelband füllt eine bedeutende Lücke im expandierenden Feld der Kunstmarktforschung, indem er sich damit befasst, wie die zeitgenössische Kunst, die heute als historische Moderne bekannt ist, ihren Weg in die Sammlungen fand: Wer hat was wo und wie beworben und verkauft.
Das Buch enthält unveröffentlichtes Material, konkrete Beispiele, bibliografische und archivarische Verweise und wendet sich an Studenten, Wissenschaftler, Kuratoren, Pädagogen, Händler, Sammler, Künstler und Kunstliebhaber gleichermaßen. Es würdigt den modernen Kunsthändler als transnationalen Impresario, die globale Reichweite des modernen Kunstmarktes und den Einfluss der Händler auf die Geschichte des Sammelns und letztlich auf die Geschichte der Kunst.