
Plagiarism and Literary Property in the Romantic Period
In einer Reihe von Artikeln, die 1834 im Tait's Magazine veröffentlicht wurden, katalogisierte Thomas DeQuincey vier mögliche Plagiatsfälle im Werk seines Freundes und literarischen Konkurrenten Samuel Taylor Coleridge.
DeQuinceys Anschuldigungen und die Kontroverse, die sie auslösten, haben die Reaktionen der Leser auf die Werke von Schriftstellern wie Coleridge, Lord Byron, William Wordsworth und John Clare seither geprägt. Aber was bedeutete Plagiat vor rund zweihundert Jahren in Großbritannien? Was stand auf dem Spiel, als sich die Autoren des frühen neunzehnten Jahrhunderts gegenseitig solcher Anschuldigungen bedienten? Wie würden sich die Dinge ändern, wenn wir diese Schriftsteller nach den Maßstäben ihrer eigenen nationalen Zeit beurteilen würden? Und was sagt unser moralischer Umgang mit Plagiaten über uns selbst und über unser Verhältnis zum romantischen Mythos der Autorschaft aus?
In Plagiarism and Literary Property in the Romantic Period (Plagiat und literarisches Eigentum in der Romantik) historisiert Tilar Mazzeo die Diskussion über Plagiate im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert und zeigt, dass sie mit unserem heutigen Verständnis des Begriffs wenig gemein hat.
Das Buch bietet eine umfassende Neubewertung der Rolle von Entlehnung, Textaneignung und erzählerischer Meisterschaft in der britischen Literatur der Romantik und vermittelt ein neues Bild der Epoche und ihrer zentralen ästhetischen Auseinandersetzungen. Vor allem stellt Mazzeo die fast ausschließliche moderne Assoziation von Romantik mit Originalität in Frage und wirft einen neuen Blick auf einige der bekanntesten Schriften der Epoche und die sie umgebenden Kontroversen.