
Poetry and Psychiatry: Essays on Early Twentieth-Century Russian Symbolist Culture
Vor einem Jahrhundert träumten die Symbolisten in Moskau und St. Petersburg von einer grundlegenden Umgestaltung des Lebens in Russland.
Diese Dichter, Philosophen und Mystiker lasen die Zeichen am Himmel und spürten, dass das Zarenreich an der Schwelle zu einer apokalyptischen Umwälzung stand. Beeinflusst wurden sie von Wladimir Solowjow und Friedrich Nietzsche, doch unter dem Eindruck der Revolution von 1905 schlossen sie sich später auch den aktuellen radikalen politischen Ideen an. Die Kollision zwischen diesen Träumen und der zaristischen Realität führte zu enormen intellektuellen Turbulenzen und dem Bedürfnis nach Ersatz.
Nicht zuletzt kam die Psychoanalyse diesen gestrandeten Träumern zu Hilfe. Die vorliegende Aufsatzsammlung richtet sich an Leser, die sich für die russische Literatur oder die frühe Geschichte der osteuropäischen Ableger der Psychoanalyse interessieren.