Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Politics of Work in a Post-Conflict State - Youth, Labour & Violence in Sierra Leone
Die hohe Jugendarbeitslosigkeit wird in ganz Afrika und weltweit als ein wichtiges Problem angesehen, das nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung gefährdet, sondern auch die soziale Stabilität bedroht und eine Herausforderung für den fragilen Frieden darstellt. Insbesondere in Ländern, die einen Bürgerkrieg hinter sich haben, gilt sie als Schlüsselindikator für die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls.
Aber was wissen wir wirklich darüber, wie der Mangel an Arbeit politische Identitäten formt und Jugendliche zu Gewalt motiviert? Dieses Buch stützt sich auf reichhaltige empirische Daten über junge Menschen am Rande der informellen Wirtschaft in Sierra Leones Hauptstadt Freetown nach dem Bürgerkrieg (1991-2002) und geht über die reduzierende Darstellung arbeitsloser Jugendlicher als "tickende Bomben" hinaus, um zu zeigen, wie die Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt sie in Richtung politische Mobilisierung beeinflussen. Die Autorin argumentiert, dass Gewalt nicht mit Arbeitslosigkeit einhergeht, sondern dass die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf politischen Aktivismus durch soziale Faktoren und die Besonderheiten der politischen Nachkriegsökonomie vermittelt werden. Für die Jugendlichen in Freetown hat der Ausschluss vom Arbeitsmarkt Auswirkungen auf ihren sozialen Status, ihre Identitäten und ihre sozialen Beziehungen, die sie letztlich in ausbeuterischen Abhängigkeitsverhältnissen halten.
Dies wiederum prägt ihre politische Subjektivität und ihre Ansprüche an den Staat und strukturiert die Möglichkeiten und Beschränkungen ihres kollektiven Handelns. Luisa Enria ist Dozentin für internationale Entwicklung an der University of Bath, wo sie auch ein ESRC Future Research Leaders Fellowship für das Projekt "States of Emergency: Citizenship in Times of Crisis in Sierra Leone".